Lübeck kontrolliert Betretungsverbot auch Brodtener Ufer in Travemünde

Das Wochenend-Betretungsverbot für Tagestouristen in Travemünde schließt auch den Weg oberhalb des Brodtener Ufers ein. Obwohl das seit dem 17. Dezember 2020 gilt. scheint die Regelung nicht überall bekannt zu sein, denn viele Ausflügler hielten sich in der Vergangenheit nicht daran. Jetzt will die Stadt die Kontrollen in dem Gebiet verstärken. Am Wanderweg oberhalb der Steilküste an der Grenze zu Niendorf wurden eine Warnbake und ein Hinweisschild aufgestellt. Der städtische Ordnungsdienst soll mit Unterstützung der Polizei das Verbot und die Einhaltung der Infektionsbestimmungen überwachen. Betretungs- und Aufenthaltsverbot für den Stadtteil Travemünde 1. Das Betreten und der Aufenthalt im Stadtteil Travemünde der Hansestadt Lübeck aus touristischem Anlass und zu Freizeitzwecken ist von sonnabends bis sonntags untersagt. 2. Von dem Verbot unter Ziff. 1 sind ausgenommen: a) Personen, die in der Hansestadt Lübeck mit Haupt- oder Zweitwohnsitz gemeldet sind, b) Personen, solange sie gemäß § 17 Nr. 3 Corona-BekämpfVO zulässigerweise Gäste in einer Beherbergungsstätte im Stadtteil Travemünde sind, c) Personen, solange sie Mieter eines Stellplatzes auf einem Campingplatz im Stadtteil Travemünde sind, d) Personen, die Inhaber eines Liegeplatzes in einem Sportboothafen im Stadtteil Travemünde sind. Ebenfalls ausgenommen sind Begleitpersonen der unter a) – d) genannten Personen, sofern sie Angehörige des eigenen Haushalts oder Personen aus dem engsten Familienkreis. Der engste Familienkreis nach vorstehendem Satz besteht aus Ehegatt:innen, Lebenspartner:innen, Partner:innen einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, Verwandten in gerader Linie, Geschwister, Geschwisterkinder und deren jeweilige Haushaltsangehörigen. Zehn neue Hinweisschilder aufgestellt: Mit den zum Wochenende erwarteten frühlingshaften Temperaturen werden auch erneut zahlreiche Tagestouristen und Ausflügler nach Travemünde strömen. Der Aufenthalt sonnabends und sonntags im Seebad ist jedoch nur Lübeckern mit erstem oder zweitem Wohnsitz in der Hansestadt erlaubt. So steht es in der Allgemeinverfügung der Stadt, die vorerst bis zum 21. Februar gilt. Am Freitag hat die Stadt deshalb zehn neue Schilder mit Hinweisen auf das Betretungsverbot aufgestellt. Zudem wurden Warnbaken an der Gemeindegrenze zu Niendorf platziert. „Wir befinden uns nach wie vor in der Pandemie, deshalb wollen wir damit noch einmal auf die Regelungen hinweisen. Es muss vermieden werden, dass sich das Virus weiter ausbreitet“, sagt Stadtsprecher Hansjörg Wittern. Kurdirektor Uwe Kirchhoff nennt den Grund für die Absperrung am Ende des Wanderwegs: „Die Haupteinfallachse ist von Niendorf aus. Von dort kommen die meisten Spaziergänger.“ Lesen Sie auch Corona-Ausbrüche: Gesundheitsamt Lübeck mahnt Hygiene in Pflegeheimen an Corona in Lübeck: Über 400 Primeln für Altenheime Lübeck: Robbe in der Trave auf dem Eis vor der nördlichen Wallhalbinsel Uneinsichtige müssen mit Bußgeld rechnen: Die Kontrollen im Seebad sollen an diesem Wochenende verstärkt werden. Wittern: „Der Ordnungsdienst wird mit 15 Mitarbeitern vor Ort sein. Unterstützt wird er dabei von der Polizei.“ Uneinsichtige, die sich nicht an das Betretungsverbot und die Maskenpflicht halten, müssten mit einem Bußgeld rechnen. „Wir wollen aber nach Möglichkeit davon absehen“, betont der Stadtsprecher. Eine Maskenpflicht, wie etwa in der Vorderreihe, auf der Travepromenade, auf der Priwallpromenade, auf dem Parkplatz Leuchtenfeld und in den Bahnhöfen, bestehe auf dem Wanderweg am Brodtener Ufer jedoch nicht. Spaziergängerinnen zeigen Verständnis: Katja Carsten aus Scharbeutz war kurz nach dem Aufstellen der Baken zu Fuß an der Steilküste unterwegs. „Ich finde die Regelung völlig in Ordnung. Ich muss dort nicht unbedingt am Wochenende spazieren gehen, wir haben bei uns genügend andere schöne Orte“, sagte sie. Auch Angela Wiencke, die ebenfalls im Naturschutzgebiet wanderte, zeigte Verständnis für die Maßnahmen. Als Lübeckerin darf sie jedoch auch am Wochenende Travemünde und die Steilküste besuchen. Zahl der Neuinfektionen weiter auf hohem Niveau: Stadtsprecher Wittern weist darauf hin, dass sich die Zahl der Neuinfektionen in der Hansestadt Lübeck weiter auf einem hohen Niveau oberhalb der Schwelle der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnende befinde. Laut Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) liegt er bei 65,6 (Stand 19. Februar, 0.01 Uhr) und ist damit im Vergleich zum Vortag (69,3) weiter gesunken. Eine zusätzliche Gefährdungslage ergebe sich durch die Erkenntnisse über Infektionen mit Mutationen des SARS-CoV-2-Virus im Stadtgebiet. Diese Virusmutation berge eine größere Ansteckungsgefahr, die zu einer Verschärfung der pandemischen Lage führen könne. Die hochansteckenden Virusvariationen verbreiteten sich bislang insbesondere im privaten Bereich. Die Stadt appelliert deshalb an die Bevölkerung, sich weiter diszipliniert an die Corona-Grundregeln zu halten: Abstand halten, Maske trage und achtsam zu sich und anderen zu sein. Von Thomas Krohn