Lübecker Abschleppunternehmer unter der Haube: Konvoi sorgte für Überraschung am Standesamt

Ein seltenes und recht imposantes Bild bot sich den Lübeckern am Freitagvormittag ab 9 Uhr. Von der Novgorodstraße bis in die Ratzeburger Allee bewegte sich ein bunt blitzend und leuchtender Konvoi aus über 20 Fahrzeugen. Was anmutete wie ein Demozug aus Lastwagen, Pickups und Pritschenfahrzeugen, galt einem Mann, dessen Dienstleistung man allgemein nicht allzu gern in Anspruch nimmt. Unternehmer Mathias Muhlack ist den Lübeckern als größtes und seit Jahrzehnten ansässiges Abschleppunternehmen bekannt. Am Freitag hat der Mann mit den großen Fahrzeugen, zumindest versuchsweise still und heimlich und von der Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt, seiner Lebensgefährtin Claudia vor dem Standesbeamten das Ja-Wort gegeben. Überraschung für den Abschleppunternehmer: Bei dem Versuch die Hochzeit in aller Stille zu vollziehen hat er aber offenbar nicht mit seinen Mitarbeitern, Freunden und Mitbewerbern. Diese hatten sich ab 8.30 Uhr auf dem Firmengelände in der Novgorodstraße versammelt, um anschließend mit insgesamt 25 Abschleppfahrzeugen aller Größen im Konvoi äußerst öffentlichkeitswirksam zum Standesamt zu fahren. Sicher dürften auf dem Weg dahin einigen Verkehrsteilnehmern und Fußgängern so einige Gedanken beim Anblick der orange blinkenden Schleppboliden durch den Kopf gegangen sein. Den Höhepunkt bildete die gemeinsame Einfahrt in die Ratzeburger Allee. Mit Hupen und Sirenen nahten sich die Fahrzeuge von der B75 kommend dem Standesamt und durchquerten gemeinsam den Mühlenteller. Danach nahmen sie vor dem Standesamt Aufstellung und blockierten dadurch die rechte Fahrspur bis zurück zum Mühlenteller. Unter den Augen eines Mitarbeiters des Ordnungsamtes, der bezüglich der Corona-Regeln keine Beanstandung hatte, wurde das frisch vermählte Brautpaar mit einem ohrenbetäubendem Hupkonzert auf der Treppe des Standesamtes begrüßt. Fassungslos aber gerührt: Fassungslos und sichtlich gerührt nahm der 48- jährige Bräutigam an der Seite seiner frisch angetrauten Claudia die Ovationen der Weggefährten entgegen. Aufgrund der bestehenden Abstandsregeln waren Glückwünsche nur mit gebührendem Abstand möglich. Nach kurzem Aufenthalt hieß es dann für das Brautpaar in einer Limousine Abfahrt, in standesgemäßer Geräuschkulisse, in Richtung traute Zweisamkeit. Von MOPICS