Lübecker Gotthard-Kühl-Schule mit neuer Rektorin

Mit der Wahl neuer Schulleiterinnen und Schulleiter hat sich Lübeck in letzter Zeit etwas schwergetan. Das war beim Katharineum so, das ist beim Trave-Gymnasium der Fall und auch bei der Gotthard-Kühl-Schule. Monatelang war die Grund- und Gemeinschaftsschule mit den beiden Standorten am Neuhof und in der Lortzingstraße ohne neue Schulleitung. Das hat sich am 18. Februar geändert. Svenja Kuhlmey, Lehrerin für Mathematik und Technik, ist die neue Rektorin der 695 Schüler zählenden Schule. Das Kieler Bildungsministerium hat die 44-jährige Pädagogin eingesetzt, nachdem sich der Schulleiterwahlausschuss nicht einigen konnte. Svenja Kuhlmey kam in Neumünster zur Welt, wuchs in Stockelsdorf auf, machte ihren Realschulabschluss und lernte bei Dräger Industriemechanikerin. „Ich habe dann zehn Jahre lang in der Produktion gearbeitet“, erzählt die Mutter von zwei Kindern. Nachfolgerin von Matthias Isecke-Vogelsang: An der Abendschule absolvierte sie ihre Fachhochschulreife und studierte dann in Flensburg Pädagogik. Nach dem Referendariat ging sie nach Reinfeld an die Immanuel-Kant-Schule, wo sie elfeinhalb Jahre unterrichtete und zehn Jahre lang Koordination der Jahrgänge fünf und sechs war. „Ich habe Leitungserfahrung“, sagt die neue Schulleiterin. Ihr Vorgänger, der Punker Matthias Isecke-Vogelsang, hat der Grund- und Gemeinschaftsschule überregionale Aufmerksamkeit beschert. Trotzdem tritt Svenja Kuhlmey die Nachfolge voller Selbstvertrauen an: „Ich mache mir meine eigenen Fußstapfen.“ Die Kinder würden sie nicht mit ihrem Vorgänger vergleichen. Es fehlt eine Mensa: „Friedlich, freundlich, leise, sauber“, lauten die Verhaltensregeln in der Gotthard-Kühl-Schule, die die Schüler nach Kuhlmeys erstem Augenschein gut verinnerlicht haben. Auch die Integration werde hier groß geschrieben, hat die neue Leiterin schnell festgestellt. Sie will bei den Schülern noch früher technisches Verständnis wecken: „Je früher man damit anfängt, desto mehr kann man die Kinder dafür begeistern.“ Pädagogisch ist die Schule mit ihrem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, ihrer Auszeichnung für vorbildliche Teilhabe und ihrem Engagement gegen Rassismus voll auf der Höhe. Bei der räumlichen Ausstattung gibt es Nachholbedarf: „Wir haben eine gut ausgebaute Ganztagsschule“, sagt Kuhlmey. „Jedoch sollte es zukünftig eine Möglichkeit geben, sich bei uns vor Ort mittags zu versorgen.“ Kai Dordowsky

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