Lübecker Museumschef befürwortet Corona-Schließung

„Die Lübecker Museen halten die Schließung für richtig.“ Prof. Hans Wißkirchen, Chef der Lübecker Museen, hat sich im Kulturausschuss der Bürgerschaft für den Teil-Lockdown ausgesprochen. „Ich befürworte den Teil-Lockdown, weil es in meinen Augen unverantwortlich wäre, zu garantieren, dass sich in unseren Häusern niemand infizieren kann“, erklärt Wißkirchen. Wenn aktuell bei über 75 Prozent der Infizierten gar nicht mehr festgestellt werden könne, wo sie sich infiziert haben und wenn weite Teile des öffentlichen Lebens aus diesem Grund lahmgelegt seien, können die Museen keine Sonderrolle beanspruchen, sagt der Museumschef: „Niemand kann den Museen die Rolle als sichere Orte zuschreiben.“ „Da kann niemand garantieren, dass nichts passiert“: Das habe nichts mit den Hygienemaßnahmen zu tun, sagt Wißkirchen: „Die funktionieren sehr gut und werden immer auf dem neuesten Stand gehalten.“ Die Museen würden sich in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung sehen. „Dies auch und gerade vor dem Hintergrund, dass die Lübecker Museen als touristische Ziele zwischen Juni und Oktober für viele Menschen aus ganz Deutschland Anlaufpunkte waren“, erklärt der Museumschef. Im Museum Holstentor seien jeden Tag 180 Besucher gewesen. Wißkirchen: „Da kann niemand garantieren, dass nichts passiert.“ Diese Haltung werde von allen Museumsleitern mitgetragen. Wißkirchen: „Wir haben diese Haltung am Freitag vor dem Lockdown in einer gesonderten Sitzung gemeinsam entwickelt.“ Im Holstentor ist die Dampfheizung irreparabel kaputt: Möglicherweise kann die Zeit des Teil-Lockdowns genutzt werden, um die kaputte Heizung im Holstentor zu ersetzen. „Die Heizung ist seit knapp zwei Wochen kaputt. Es handelt sich um eine Dampfheizung, die nicht mehr reparabel ist“, sagt der Museumschef. Zusammen mit dem städtischen Gebäudemanagement (GMHL) werde an einer Lösung gearbeitet. Lesen Sie auch: Lübeck: Klaus Puschaddel (CDU) will Stadtpräsident werden Lübeck: Modulschule für die Kalandschule wird aufgebaut Travemünde: Bushaltestelle an der Stadtschule wird schon wieder verlegt Von Dor