Marli GmbH Lübeck hat einen Weihnachtsbaum voller Wünsche

Über 40 gelbe Sterne aus Papier hängen am Weihnachtsbaum vor dem Wohnheim der Marli Pflege GmbH. Auf jedem steht ein Wunsch, den die Bewohner der stationären Pflege dort aufgehängt haben. Die Menschen mit Behinderungen wünschen sich nicht viel. Mal ein Spaziergang, mal ein Essengehen in Travemünde oder ein Besuch in der Heimatstadt Mölln. Dank der LN-Leser, die für „Hilfe im Advent“ bereits über 34 000 Euro gespendet haben, können viele dieser kleinen Träume in Erfüllung gehen. Mit der Leser-Aktion „Hilfe im Advent“ unterstützen die Lübecker Nachrichten gemeinsam mit unseren Lesern und Partnerunternehmen soziale und gemeinnützige Projekte im gesamten Verbreitungsgebiet der Lübecker Nachrichten. 2011 startete die Aktion „Hilfe im Advent“ zum ersten Mal. Zuvor hieß die Sammlung „Licht im Advent“ und unterstützte seit den 1970ern bedürftige Menschen in Lübeck. Lesen Sie auch: Das sind die sozialen und gemeinnützigen Projekte, die dank der Leser-Aktion „Hilfe im Advent“ in Lübeck in den vergangenen Jahren unterstützt wurden. 2011 erhielt der Verein Sprungtuch rund 44 500 Euro. 2012 wurden für die Lübecker Tafel rund 58 700 Euro gespendet. 2013 konnte sich die Brockensammlung über rund 30 000 Euro freuen. 2014 wurden 70 000 Euro für Flüchtlinge gesammelt. 2015 kamen 74 000 Euro für Flüchtlingskinder zusammen. 2016 spendeten die LN-Leser 66 090 Euro erneut für die Lübecker Tafel. 2017 wurden 66 666 Euro an den Lübecker Kinderschutzbund gespendet. 2018 kamen 50 000 Euro für die neue Fachklinik der Vorwerker Diakonie zusammen, in der psychische kranken Kindern und Jugendlichen geholfen wird. Die Pflege- und Betreuungseinrichtung im Hochschulstadtteil ist nach dem Prinzip der Hausgemeinschaft konzipiert und bietet seit 2010 für 45 Menschen ein neues Zuhause. Die Hausgemeinschaften sind offen für alle Pflegebedürftigen und orientieren sich an den Bedürfnissen von Menschen mit geistiger Behinderung. Jede Hausgemeinschaft soll Möglichkeiten bieten für Alltagsbewältigung in der Gemeinschaft, Individualität und familienähnliches Zusammenleben. Der Wunschbaum ist eine Idee der Mitarbeiter: „Zu Weihnachten bekommen alle Bewohner der Einrichtung von der Unternehmensgruppe Marli ein kleines Geschenk im Wert von zehn Euro“, erzählt Heilerziehungspflegerin Sandra Schindler. Doch alles was darüber hinausgeht, ist nicht realisierbar. Klicken Sie hier, um auf einer Themenseite alle Berichte zur LN-Aktion „Hilfe im Advent“ zu lesen Leben mit Behinderungen: So meistert eine Lübecker Familie die Barrieren des Alltags (große LN-Reportage) Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung im Interview: Warum Schleswig-Holstein Nachholbedarf hat Diese Initiativen unterstützen wir 2019 mit Ihrer Spende – in den Artikeln steht, wie Sie helfen können: Lübeck: Die Marli GmbH hilft schwerbehinderten Menschen. Mehr Informationen zum Projekt. Ostholstein: „Die Ostholsteiner“ helfen Menschen mit Behinderung zu mehr Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit. Mehr Informationen zum Projekt. Segeberg und Stormarn: Die „Lebenshilfe“ hilft Menschen mit Behinderungen, dass sie an alltäglichen Aktivitäten wie Disco oder Kegeln teilnehmen können. Mehr Informationen zum Projekt. Herzogtum Lauenburg: In der integrativen Kindertagesstätte Heidepünktchen werden Kinder mit und ohne Handicap gemeinsam aufs Leben vorbereitet. Mehr Informationen zum Projekt. Falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, geben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse bei der Überweisung an. Bei Spenden bis 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg als Bescheinigung. Mit dem Wunschbaum haben sich die Mitarbeiter für die Menschen mit Behinderung daher etwas besonderes Schönes einfallen lassen. „Viele Bewohner haben niemanden, der sie zum Fest beschenkt oder ihnen eine kleine Freude macht“, erklärt Alltagsbegleiterin Bettina Rauhut. „Daher haben die Mitarbeiter vor Jahren diese Aktion ins Leben gerufen. Kleine Geschenke können direkt zum Fest überreicht werden: Die Idee dahinter ist, dass sich jeder „Marlianer“ aus der Unternehmensgruppe als Privatmensch einen Stern nehmen kann, der ihm gefällt und den Wunsch darauf erfüllen kann. Das gelingt vor allem, wenn es sich um ein Malbuch, Stifte, Süßigkeiten oder ähnliche Dinge handelt. Diese kleinen Geschenke können oft direkt zum Fest überreicht werden. Doch Ausflüge, Restaurantbesuche oder Theaterabende sind nicht so einfach zu realisieren. Sie sind kostenintensiver und bedürfen der Vorbereitung. In diesem Jahrunterstützen die Lübecker Nachrichten und die Sparkasse zu Lübeck mit der Aktion „Hilfe im Advent“ das gemeinnützige Lübecker Unternehmen Marli GmbH. Aktuell arbeitet die Unternehmensgruppe an der Etablierung des Angebotes „Unterstützte Kommunikation“. Mit diesem Angebot soll Menschen, die verbal nicht oder nicht gut kommunizieren können, eine Stimme gegeben werden. Aber auch Wünsche für die „Wunschbaum-Aktion“ zu Weihnachten sollen erfüllt werden. Die Marli GmbHwurde 1965 durch den Verein „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung in Lübeck und Umgebung“ als Werkstatt gegründet und hat sich in den vergangenen 50 Jahren zur Unternehmensgruppe Marli entwickelt. Zu den vielfältigen Angeboten für Menschen mit Behinderungen gehören neben den Werkstätten, die berufliche Bildung, unterschiedliche Wohnangebote, Frühförderung und mehr. Im Fokus steht immer der Einsatz für Menschen mit Behinderung, ihre Förderung, Begleitung, Versorgung und Selbstbestimmung. „Der Mensch im Mittelpunkt“ ist daher eine der Leitlinien des gemeinnützigen Unternehmens. Das Spendenkonto: Kontoinhaber: Marli GmbH, gemeinnütziges Unternehmen IBAN: DE02 2305 0101 0160 4857 10, Sparkasse zu Lübeck Verwendungszweck: „Spende: Hilfe im Advent“ Die Spender werden auf Wunsch in den Lübecker Nachrichten genannt. Falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Adresse bei der Überweisung an. Bei Spenden bis 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg als Bescheinigung. Angelika Bleich sitzt vor dem geschmückten Weihnachtsbaum. Sie hat eine geistige Einschränkung und sitzt im Rollstuhl. Seit Jahren träumt sie davon, mal wieder nach Mölln im Kreis Herzogtum Lauenburg zu fahren. Sie ist dort aufgewachsen und hat lange dort gelebt. Als sie ihren Stern zum Aufhängen gibt, wird sie traurig. Sie fängt an zu weinen, denn sie glaubt nicht daran, dass ihr großer Wunsch sich erfüllen kann. Den Stern hängt eine Pflegerin später auf. Gisela Saß (81) ist frohen Mutes. Sie hat vor 35 Jahren Urlaub an der Nordsee gemacht. Seitdem möchte sie gerne mal einen Ausflug nach Büsum machen. „Das ist schön da“, sagt die Frau, die eine geistige und körperliche Behinderung hat. „Das ist durchaus ein größerer Wunsch, aber als Begleitung könnte man sicherlich einen unserer Ehrenamtler gewinnen“, meint Heilerziehungspflegerin Sandra Schindler. Für Margot Witt (71) wäre es das Schönste, wenn sie mal wieder ein Theaterstück sehen könnte. „Es ist mir egal, was“, sagt die Frau mit der rechtsseitigen Spastik. „Ich kann zwar schlecht sehen“, sagt sie, „aber ich liebe es, wenn der Vorhang aufgeht, die Menschen auf der Bühne zu erleben und das ganze Flair.“ Von Cosima Künzel

„Hilfe im Advent“ St. Jürgen - Ein Weihnachtsbaum voller Wünsche