Schärfere Corona-Regeln in Lübeck: Welche Maske schützt am besten?

Welche Maske darf’s denn sein? Mit der Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar geht auch eine Verschärfung der Maskenpflicht einher. Zum Einkaufen sowie in Bus und Bahn sollen ab Montag nur noch medizinische OP-Masken und FFP2-Masken erlaubt sein. Apotheken in Lübeck bieten neben diesen auch eine neuartige Maske mit sogenannter „Livinguard“-Technologie an. Woran erkennt man denn nun, dass es sich um eine medizinische Maske handelt? Medizinische OP-Masken nur mit CE-Zertifizierung: Medizinische Gesichtsmasken, auch OP-Masken (Kosten: bis zu 1 Euro) genannt, sind eigentlich eher aus dem Krankenhaus bekannt. Laut des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte bestehen sie aus speziellen Kunststoffen, sind rechteckig mit Faltenwurf und auf der Außenseite meist grün oder blau, es gibt sie aber auch in anderen Farben. Die Innenseite ist weiß. Sie haben Ohrschlaufen und Nasenbügel aus Draht oder Metallstreifen. Wichtig: Beim Kauf von OP-Masken sollte man auf die CE-Zertifizierung achten – nur dann ist auch wirklich der entsprechende Schutz gegeben. FFP2-Masken schützen auch vor Aerosolen: Während die OP-Masken besonders vor Tröpfchen schützen, ist man beim Tragen einer FFP2-Maske (Kosten: zwischen 1,50 und 6 Euro) auch vor Aerosolen geschützt – wenn sie richtig getragen werden. Die FFP2-Masken sind etwas kostspieliger als die OP-Masken und müssen eine CE-Zertifizierung sowie eine vierstellige Kennziffer des Prüflabors nach dem CE Zeichen und der Nennung der europäischen Norm EN 149:2001+A1:200 auf dem Produkt und der Verpackung aufweisen. Lesen Sie auch Obdachlosenhilfe fordert kostenlose Masken für Behinderte Städtische Kitas geben im Lockdown Mittagessen aus Sturm: Mehrere Bäume umgekippt Die FFP2-Masken schützen den Träger und schränken natürlich die Atmung ein. Es gibt auch FFP2-Masken mit einem Ventil – das macht das Atmen zwar leichter, aber die Masken sollten während der Corona-Pandemie nicht getragen werden; und einige Apotheken haben sie bewusst nicht im Sortiment, denn: Durch das Ventil strömt die ausgeatmete Luft weitgehend ungefiltert wieder heraus und gefährdet die Mitmenschen in der Umgebung. Corona-Supermaske mit „Livinguard“-Technologie? Die Maske mit „Livinguard“-Technologie soll diese Nachteile nicht haben. Hersteller der rund 30 Euro teuren Maske, die in Lübeck derzeit in der Löwen- und in der Moltke-Apotheke verkauft wird, behaupten, dass sie nicht nur 99,9 Prozent der SARS-CoV-2-Viren abtötet, sondern auch etwa sieben Monate lang benutzt werden kann, ohne die Wirkung zu verlieren. Die Oberfläche der Maske soll so behandelt worden sein, dass sie Viren abtötet. Nicht nur die Schweizer Firma „Livinguard“, sondern auch die Firma „i3 BioMedical Inc.“ aus Kanada setzt auf keimtötende Oberflächen – Experten sind hingegen skeptisch. Der Kieler Virologe Professor Helmut Fickenscher hat bislang noch nichts von den neuen Masken gehört. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hingegen kennt die Masken – und kann sie nicht empfehlen. „Da derzeit weder der Nutzen einer viruziden/antiviralen Ausrüstung von Masken nachgewiesen ist, noch deren Unbedenklichkeit behördlich überprüft wurde, sieht die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin davon ab, den Einsatz solcher Masken zu empfehlen“, sagt ein Sprecher. „Corona-Supermaske? Ich bin da eher skeptisch“: Skeptisch ist auch Sophie Wunsch. Die 25-Jährige sitzt in der Lübecker Innenstadt und probiert zum ersten Mal eine Maske mit „Livinguard“-Technologie aus. „Fühlt sich ganz schön an. Ich finde es gut, dass man die Maske hinter den Ohren verstellen kann“, sagt die Radiologieassistentin im UKSH. „Aber 30 Euro ist schon eine Menge Geld. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Maske wirklich so gut ist, wie die Hersteller versprechen.“ Von Hannes Lintschnig