Schifferbrüder begrüßen russischen Repräsentanten

Eintrittskarten gibt es nicht. Wer dabei sein will, wenn die Schifferbrüder tagen, muss auf eine Einladung hoffen. 65 Gäste hatten jetzt das Vergnügen, den gemütlichen Teil der 615. Jahreshauptversammlung der „Schiffergesellschaft“ genannten Gilde zu erleben. Begrüßt wurden sie von dessen Vorsitzendem, Kapitän Rüdiger Pfaff — traditionsgemäß im Restaurant Schiffergesellschaft mit reichlich Grünkohl, Kassler, Wurst und Schweinebacke. Zu Tisch begaben sich unter anderem Lübecks Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer, die Senatoren Kathrin Weiher und Bernd Möller, die Konsuln von Finnland und Dänemark, Bernd Jorkisch und Carsten Bliddahl, der Ältermann der Stralsunder Schifferkompagnie von 1586, Kapitän Horst R. Amelang, sowie Vertreter von Lehre und Forschung, Politik, Kultur, maritimen Vereinen, von Handel, Wirtschaft und Verkehr, der Kirche und Behörden. Erstmals machte auch der neue Vorstandsvorsitzende der Possehl-Stiftung, Max Schön, Bekanntschaft mit den Riten der Schifferbrüder. Als besonderer Gast des Abends galt der Repräsentant der Handels- und Industriekammer der Russischen Förderation, Dr. Sergey Nikitin. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens hatten den russischen Diplomaten zuvor zu einem Gedankenaustausch im Hafenhaus getroffen. Nikitin sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass sich die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen positiv weiterentwickeln werden und Lübeck in diesem Prozess eine bedeutende Rolle spielen wird.“ Pfaff, der zum Vorsitzenden der Schifferbrüder wiedergewählt wurde, unterhielt die Gäste mit einer Geschichte aus dem Leben des Lübecker Kapitäns Eduard Burmeister. Er wagte einen Blick in die Historie, als sich Dampfschiffe ohne technische Ausrüstung wie Radar, GPS, Funk oder Echolot und ohne Wetter- oder Eisberichte auf den Weg in die See nördlich Sibiriens machten. Dabei reflektierte der Kapitän auch die Gegenwart zu Schifffahrt und Handel zwischen Lübeck und Russland; eine Route, auf der sich auch heute noch gefährliches Eis befinde. „Aber der Frühling naht“, prophezeite Pfaff, „und das Eis wird schmelzen.“ Von jac

Lübeck - Schifferbrüder begrüßen russischen Repräsentanten