Schnuppern und feiern auf dem Campus

Artig zogen gestern kleine Grüppchen mit Studieninteressierter zusammen mit ihren studentischen Mentoren über den Campus. Ziel ihrer Wanderung waren die unterschiedlichen Institute. Informatik, Medizin, Biophysik und viele weitere Studiengänge präsentierten gestern ihre Arbeit und gewährten Einblicke in den Studienalltag. „In den Instituten zeigen wir den jungen Leuten, wie geforscht wird und was für Methoden es gibt. Damit geben wir ihnen einen Einblick in die verschiedenen Studienfächer“, sagt Young-Hwa Song, Studiengangskoordinatorin für Biophysik. Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass der Schnuppertag inspirierende Wirkung auf die jungen Menschen hat. „Letztes Jahr waren es 35 Studienanfänger, viele von ihnen besuchten zuvor auch die Schnuppertage“, so Song. Während einige Studieninteressierte noch die Gebäude der Universität erkundeten, erreichten die ersten Studenten das Unigelände für das große Campus Open Air Festival. „Wir sind schon seit zwei Wochen dabei, die Technik für das Open Air vorzubereiten. Mittwoch wurde die Bühne gestellt, Donnerstag die Technik eingebaut, und heute haben wir die letzten Soundchecks der Bands gemacht“, sagt Andy Patelczyk, Projektleiter bei SG Medientechnik. 4,7 Kilometer Kabel wurde gelegt, um die LED-Technik, das Licht und die Boxen mit Strom zu versorgen, damit die insgesamt zwölf Bands verschiedenster Genres vernünftig performen konnten. „Die ganze Veranstaltung kostet um die 50000 Euro. 20000 Euro erwirtschaften wir durch Sponsorengelder – und der Rest wird aus der Studierendenschaft finanziert“, sagt Christian Ehlers, Präsident des Studierendenparlaments. „Natürlich kalkulieren wir immer Erlöse aus dem Essens- und Getränkeverkauf ein. Wir wollen aber nicht die Preise zu hoch setzen, denn sonst ist es kein studentenfreundliches Festival mehr“, sagt Alexandra Seebode, Psychologiestudentin und Mitglied im Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta). Alljährlich organisieren Studierende und der Asta der Universität Lübeck das Festival. Mittlerweile ist das Event zu einem der größten Festivals in Schleswig-Holstein gewachsen. „Ursprünglich entstand das Open Air im Rahmen der Aktion ,Lübeck kämpft‘ als Dank der Studierendenschaft an die Bürger der Stadt Lübeck. 2010 verhinderten sie gemeinsam, dass die Uni geschlossen wird“, sagt Ehlers. In den letzten Jahren waren es knapp 6000 Besucher. Damit wären die Veranstalter in diesem Jahr auch zufrieden. Von Fabian Boerger

St. Jürgen - Schnuppern und feiern auf dem Campus