Silvester in Lübeck: Diese Karte zeigt, wo Böllern verboten ist

Die Lübecker Behörden wissen genau, wo die Lübeckerinnen und Lübecker gerne das Jahr ausklingen lassen. Um größere Menschenansammlungen in der Corona-Pandemie zu vermeiden, wurde für die Silvesternacht das Böllerverbot erweitert. Verbot an 32 Stellen stadtweit: Dadurch ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern nahezu auf der gesamten Lübecker Altstadtinsel, in der Altstadt von Travemünde sowie an den Stränden und Promenaden nicht gestattet. In einzelnen Stadtteilen kommen Plätze, Parks und Straßen hinzu. Insgesamt listet die Allgemeinverfügung der Hansestadt 32 Plätze, Straßen und Grünanlagen auf, auf und in denen vom 31. Dezember, 18 Uhr, bis zum 1. Januar, 1 Uhr, das Mitführen und Abbrennen von Raketen und Batterien, Böllern, Sonnen- und Feuerrädern, Römischen sowie Bengalischen Lichtern oder Fackeln, Fontänen, Bodenwirbeln, Heulern und Feuertöpfen verboten ist. Erweiterte Verbotsbereiche: Die LN-Karte zeigt diese erweiterten Verbotsbereiche, in denen sogenanntes professionelles Feuerwerk ebenso untersagt ist wie illegale, sogenannte Polenböller. Hinweis: Sollte Ihnen die Grafik nicht oder verzerrt angezeigt werden, können Sie hier ein pdf der Grafik öffnen. Erlaubt bleiben Wunderkerzen, Tischfeuerwerk und Knallerbsen. Diese erweiterten Verbotszonen ergänzen die Bereiche, wo Böllern in Lübeck grundsätzlich und auch ohne Corona-Pandemie untersagt ist. Laut Sprengstoffverordnung des Bundes ist „das Abbrennen der pyrotechnischen Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet und Fachwerkhäusern am 31. Dezember und 1. Januar verboten. Bei hochsteigenden Feuerwerksraketen ist ein Abstand von 200 Metern zugrunde zu legen, ansonsten gilt ein Abstand von 25 bis 30 Metern.“ Polizei verstärkt Kontrollen: Die Landespolizei kündigt an, dass sie zum Jahreswechsel mit deutlich mehr Beamten als sonst die Einhaltung von Corona-Vorgaben kontrollieren werde. Überprüft werden die Einhaltung von Mindestabständen, das Verbot von Treffen mit mehr als fünf Personen und das Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit. Geringere Feinstaubbelastung erwartet: Umweltschützer und Behörden gehen davon aus, dass das Verkaufsverbot von Raketen und Böllern zu Silvester zu einer deutlich geringeren Feinstaubbelastung führt. In der Silvesternacht 2019 war die Feinstaubbelastung nach Angaben des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Lübeck deutlich höher als in den Vorjahren. An der Mess-Station Moislinger Allee wurden 171 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft als Mittelwert für den Neujahrstag gemessen. An der Mess-Station St. Jürgen/Hochschulstadtteil waren es 84 Mikrogramm. Lesen Sie auch Lübeck: Mann am Stadtpark tödlich verletzt - Mordkommission ermittelt Corona: Zahl der aktiv Erkrankten in Lübeck am 30.12.20 sinkt weiter Lübeck: Schnelles Internet für St. Lorenz Süd Damit wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm überschritten. Zum Vergleich: In den vergangenen vier Jahren wurde der Grenzwert am Neujahrstag nur einmal überschritten: 2017 waren es an der Moislinger Allee 58 und im Hochschulstadtteil 62 Mikrogramm. Aber: Nach EU-Recht sind 35 Überschreitungen im Jahr erlaubt. Das sind die Plätze, Straßen und Anlagen, in denen das Mitführen und Abbrennen vom 31. Dezember 2020 ab 18 uhr bis 1. Januar 2021 um 1 Uhr verboten ist: Holstentorplatz, Mittlere Wallhalbinsel zwischen Holstentorplatz und Drehbrücke, Nördliche Wallhalbinsel, Dachterrasse Europäisches Hansemuseum, Drehbrückenvorplatz, An der Untertrave, An der Obertrave, Burgtorbrücke, Hafenstraße Schuppen 10/11, Eric-Warburg-Brücke, Drägerpark, Grünanlage vor Tor der Hoffnung, Grünanlage Falkenwiese, Kanalstraße einschließlich der öffentlichen Stellplatzanlagen, Hüxwiese, Stadtpark, Meesenplatz, Kaufhof (Schlutuper Straße/Marlistraße), Behaimring, Huntenhorster Weg, Carlebachpark, Ziegelstraße zwischen Ziegelteller und Mozartstraße, Kirchplatz, Tilsitstraße, Ostpreußenring, Hochofenstraße, Strandpromenade, Brügmanngarten, Priwallpromenade, Strand Travemünde, Grünstrand, Priwallstrand. Keine Wasserlaternen aussetzen: Die Behörden warnen auch davor, statt der Raketen und Böller nun massenhaft auf sogenannte Wasserlaternen für einen stimmungsvollen Silvesterabend zu setzen. „Derzeit werden Aushänge gesichtet, in denen dazu aufgefordert wird, am Silvesterabend Wasserlaternen auf Lübecker Gewässern auszusetzen“, erklärt die Verwaltung, „es wird dringend davon abgeraten, diese Aufforderung zu folgen.“ Durch die Wasserlaternen könnten Gewässer verunreinigt und Tiere durch das nächtliche Licht beunruhigt werden. Von Kai Dordowsky