Travemünde: Drei unterkühlte Angler aus Ostsee gerettet

Freiwillige Seenotretter haben am Sonntagabend vor Travemünde drei Männer aus Lebensgefahr gerettet. Das Boot der Angler kenterte vor dem Travemünder Kurstrand. Gegen 19.15 Uhr hörte ein Passant an der Travemünder Kaiserallee Hilferufe von See, sah aber nur ein schwaches Licht in der Dunkelheit auf der Ostsee. Er wählte den Notruf. Suchgebiet mit Blaulicht eingegrenzt: Binnen weniger Minuten besetzten die Freiwilligen das Seenotrettungsboot „Hans Ingwersen“ und liefen in die Richtung aus, aus der die Hilferufe vermutet wurden. Unterdessen bestätigte die Besatzung eines Streifenwagens die Hilferufe. Zur Orientierung für die Seenotretter schalteten die Polizisten an Land ihr Blaulicht ein, um das Suchgebiet einzugrenzen. Angler treiben in Ostsee vor Travemünde: Die Seenotretter entdeckten die drei Schiffbrüchigen in der Ostsee. Offenbar war ihr 5,50 Meter langes Boot rund 400 Meter vor der Küste gekentert. Sie nahmen die Männer behutsam an Bord. Alle drei waren bereits stark unterkühlt. Laut eigener Aussage hatten die 39, 37 und 33 Jahre alten Angler gut eine halbe Stunde im Wasser getrieben. Medizinische Erstversorgung auf der „Hans Ingwersen“: An Bord der „Hans Ingwersen“ übernahmen die Seenotretter die medizinische Erstversorgung. Das Seenotrettungsboot steuerte den Anleger der Norderfähre an. Dort übergaben die Seenotretter die Geretteten dem bereits wartenden Landrettungsdienst, der die Männer ins Krankenhaus brachte. Zwei der drei Schiffbrüchigen mussten aufgrund ihrer starken Unterkühlungen intensivmedizinisch versorgt werden. Angelboot vor Travemünde gesunken: Das Angelboot sank in fünf Meter Wassertiefe, noch bevor die Seenotrettung vor Ort eintraf. Die Seenotretter informierten die Verkehrszentrale über das mögliche Schifffahrtshindernis. Zum Unglückszeitpunkt herrschte ruhige See bei mäßigem Wind aus Süd mit etwa vier Beaufort (Windgeschwindigkeiten bis zu etwa 30 km/h). Die Wassertemperatur betrug knapp 13 Grad Celsius. Wasserschutzpolizei ermittelt: Die Ermittlungen zu Unfallursache und -hergang werden auf dem Wasserschutzpolizeirevier Lübeck in Travemünde geführt. Lesen Sie auch Corona: Lübeck weitet Maskenpflicht auf weitere Stadtbereiche aus 161 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein – zwei neue Todesfälle Lübeck: Stadt fällt im Winter 360 Bäume Von RND/jad