Travemünder kritisieren Verkehrskonzept für Teutendorfer Siedlung

Bei der Vorstellung des Bauvorhabens Neue Teutendorfer Siedlung gab es vor allem Kritik an der geplanten Verkehrsführung. Die Zufahrt zum neuen Wohnquartier soll über die Kreuzung Gneversdorfer Weg/Am Dreilingsberg/Moorredder erfolgen. Travemünder Bürger befürchten, dass sich die ohnehin chaotische Situation verschlechtert. Bei den Berechnungen nicht berücksichtigt seien unter anderem die durch den Bahnübergang entstehenden Staus, die oft bis zum Dreilingsberg zurückreichten. Dass die Themen Bauen und Verkehr den Travemündern auf den Nägeln brennen, zeigte die Resonanz auf die Einladung der Stadt zur Informationsveranstaltung: Das Gesellschaftshaus schien aus allen Nähten zu platzen. Knapp 200 Besucher waren gekommen. Wie vor einem Jahr, als die Pläne bei einer Ortsrats-Veranstaltung erstmals vorgestellt wurden. Landschaftsschutzsoll aufgehoben werden: 550 Wohneinheiten, darunter Stadthäuser, Reihenhäuser, Doppelhäuser und Einzelhäuser für insgesamt etwa 1000 Menschen, sollen auf der 20 Hektar großen Fläche, die zurzeit landwirtschaftlich genutzt wird, errichtet werden. Das Areal liegt im Landschaftsschutzgebiet „Travemünder Winkel“. Um dort bauen zu können, werde ein Verfahren betrieben, das Gebiet aus dem Landschaftsschutz zu entlassen, sagte Torben Sell vom Hamburger Planungsbüro Claussen-Seggelke. Landschaftsarchitektin Sabine Andresen nannte die Planungsziele: enge Verzahnung von Siedlung und Freifläche, kurze Wege ins Grün, harmonische Übergänge zwischen Bestand und Neubau durch grüne Puffer und neue Wegenetze sowie die Verbindung von Spiel- und Freizeitaktivitäten mit Naturerleben und Landschaftsschutz. Zudem solle es einen Radweg um das gesamte Wohngebiet geben sowie eine Anbindung an die Straße An der Bäk, die zur alten Teutendorfer Siedlung gehört. Die teilweise verrohrte Moorbek solle wieder freigelegt werden. Zudem solle eine naturnahe Oberflächenentwässerung erfolgen. Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet die geplante Erschließung des Wohnquartiers über die Kreuzung Gneversdorfer Weg/Am Dreilingsberg/Moorredder. Laut Jürgen Reuter vom Frankfurter Ingenieurbüro T + T ist vorgesehen, die Straße Am Dreilingsberg vor der Ampel auf einer Länge von 45 Metern auf drei Spuren zu erweitern. Zudem sollen beidseitig Radschutzstreifen aufgetragen werden. Der Radschutzstreifen Richtung Ortsmitte soll bleiben. Durch Änderung der Ampelschaltung soll der Verkehr flüssiger gemacht werden. Aus den Zuhörerreihen wurde bemängelt, dass bei den Berechnungen die Staus Richtung Ortsmitte, die durch die Bahnschranke am Übergang Vogteistraße entstehen, nicht berücksichtigt worden seien. „Wenn die Bahn nicht wie bisher stündlich, sondern halbstündlich fährt, wird das Chaos noch schlimmer“, kritisiert Heino Haase von den Unabhängigen. „Es ist mir ein Rätsel, wie der Bereich so geplant werden kann“, sagt CDU-Ortsverbandsvorsitzender Thomas Thalau. „Der Verkehr ist dort jetzt schon eine Katastrophe, vom Sommer wollen wir gar nicht reden.“ Keine sichere Lösungfür Fußgänger: Bemängelt wurde zudem, dass es an der Kreuzung und entlang des Gneversdorfer Wegs keine sichere Lösung für Fußgänger gebe. Ein Besucher: „Im Neubaugebiet werden etwa 500 Kinder leben, die irgendwann alle die Schulen im Ort besuchen müssen. Wo sollen die dann ohne Gefahr gehen können?“ Ortsratsvorsitzender Gerd Schröder (CDU) stellte fest: „Der jetzt bestehende Schutzstreifen ist für Radfahrer lebensgefährlich.“ Von Thomas Krohn

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