Umfrage: Lübecker fürchten AKW-Bauschutt aus Brunsbüttel

AKW-Bauschutt aus Brunsbüttel soll auf der Deponie Niemark im Süden Lübecks gelagert werden. Nach Angaben des Umweltministeriums sind die Abfälle ungefährlich. Doch Lübecker Bürger fühlen sich trotzdem unwohl: Kann man den Messwerten wirklich trauen? Befürchtung: Gefahr für Kinder und Kranke: Sigrid Mosawe-Krüger ist als Architektin selbst im Baubereich tätig: „Man darf nie vergessen, dass auch mit Müll viel Geld verdient wird“, sagt sie. „Deswegen bin ich skeptisch, was solche Messungen angeht. Ich frage mich, wer die Untersuchungen durchgeführt hat und ob sie richtig analysiert wurden.“ Die 64-Jährige befürchtet: „Für Kinder und kranke Personen könnten die Materialien gefährlich werden.“ Für sie sei das Schlimmste, dass die Atomkraftwerke überhaupt erst gebaut wurden: „Ich habe schon vor über 40 Jahren gegen Atomkraft protestiert.“ Kann man den Messungen trauen? Kai-Detlef Heel teilt ihre Sorge: „Solche Messungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, man hat ja schon Vieles erlebt.“ Der Beamte sagt entschieden: „Ich fühle mich nicht wohl damit und fände es besser, wenn der Bauschutt dort vor Ort gelagert werden würde.“ Ihm ist bewusst: „Irgendwo muss das Zeug ja bleiben.“ „Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig“: Auch Silvia Pache wurde etwas unwohl, als sie von dem Vorhaben erfahren hat: „Ich bin selbst Krebspatientin“, erklärt die Rentnerin. „Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass der Bauschutt sicher gelagert wird und die Messungen stimmen.“ Irgendwie müsse die Suppe nun mal ausgelöffelt werden: „Meine Generation hat das Problem schließlich verursacht“, sagt die 65-Jährige. Ohne Müll kein Atomausstieg: Marco Mihajilica sieht das Ganze etwas entspannter: „Das ist nun mal die Konsequenz des Atomausstiegs.“ Ihn würde Bauschutt nicht weiter stören, so lange Lübeck nicht alleine dasteht: „Der ganze Müll muss meiner Meinung nach gerecht auf umliegende Deponien aufgeteilt werden.“ Eine sichere Lagerung ist die Hauptsache: „Es ist doch egal, wo der Bauschutt gelagert wird, solange es professionell und sicher geschieht“, sagt Lukas Linzmaier. „Solange garantiert wird, dass Umwelt und Mensch kein Schaden davon nehmen, stört es mich nicht.“ Lesen Sie auch Lübeck: Bürgerschaft will keinen AKW-Bauschutt Lübeck: Politiker streiten über AKW-Schutt in Niemark Von Nina Lennartz