VfB Lübeck: Die Startelf gegen den 1. FC Saarbrücken

Freitag, 18. September, Trainingsplatz 1 an der Lohmühle – Abschlusstraining des VfB Lübeck vor seinem Drittliga-Debüt. Knapp 24 Stunden später geht es im Stadion nebenan gegen Mit-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Es geht um die letzten Plätze im 18er-Kader für das Spiel – und vielleicht letzte Fingerzeige für die Startelf. Die aber hat Trainer Rolf Landerl längst im Kopf. Allerdings hat der Österreicher auch immer einen Plan B. Raeder im Tor, Luyambula fällt aus – Kircher im Kader: Im Tor, da hat sich der Fußballlehrer festgelegt, steht Lukas Raeder, wie schon im Aufstiegsjahr. „Lukas ist die Nummer eins“, sagt Landerl. Die Reihenfolge dahinter hat er nicht immer selbst in der Hand. „Benjamin Gommert ist dahinter““, erklärt er. „Michael Luyambula ist der Mann mit Perspektive, ihn wollen wir weiterentwickeln.“ Allerdings ist Luyambula einer der wenigen U23-Spieler, von denen jeder Drittligist immer vier im Kader haben muss. Und auf diesem Gebiet ist der VfB noch etwas dünn aufgestellt. Gut, dass Youngster Tim Kircher (21) seinen Außenbandriss überwunden hat und erstmals zum Kader stoßen wird. Luyambula – ebenfalls 21 Jahre jung – dagegen hatte sich im Training unter der Woche eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Vorsichtshalber wird er geschont. Dafür wird Benni Gommert als Reservekeeper auf der Bank sitzen. Chana und Wolf im Youngster-Quartett: Die vier U23-Posten werden neben Tim Kircher die beiden Abwehrspieler Sören Lippert (20) und Moody Chana (21) besetzen, nachdem der VfB klären konnte, dass Chanas Rotsperre aus seiner Mainzer Zeit in der 3. Liga unwirksam ist und er spielen könnte. Den vierten U23-Platz wird Lukas Wolf einnehmen. Der gerade 19-Jährige kam im Sommer von Holstein Kiel zum VfB und ist eigentlich für die Oberliga-Mannschaft vorgesehen. Im Profitraining und vor allem beim 3:2-Testspielsieg gegen Zweitligist SC Paderborn konnte der offensive Mittelfeldspieler jedoch überzeugen, sodass er den Sprung in den Kader geschafft haben dürfte. Streichen musste Landerl derweil Jamie Shalom (18). Das VfB-Eigengewächs meldete sich am Donnerstag mit Oberschenkelproblemen ab. Grupe, Malone, Rieble – da kommt keiner vorbei: In der Startelf aber wird keiner der „jungen Wilden“ stehen. In der Abwehr ist als zentraler Chef Kapitän Tommy Grupe gesetzt, der seine Adduktorenprobleme überwunden hat. Rechts neben ihm steht Abwehrkante Ryan Malone, der zudem per Flanken-Einwurf über eine unberechenbare Waffe verfügt. Links neben Grupe wird Nico Rieble für Sicherheit sorgen. Weil der etatmäßige Mann für die rechte Außenseite – Florian Riedel (Muskelfaserriss) verletzt – ausfällt, wird wohl wie mehrfach eingeübt Thorben Deters diesen Part übernehmen. Sein Pendant auf links sollte Marvin Thiel sein, der gegenüber Neuzugang Sebastian Hertner noch einen Lokal- und Aufstiegsbonus genießen dürfte. Für die Defensivspieler Tim Weißmann und Osarenren Okungbowa könnte es eng werden mit einem Kaderplatz, während Dren Feka noch immer an den Folgen seines Muskelfaserrisses laboriert. Drei Männer im „Maschinenraum“: Im „Maschinenraum“ im Mittelfeld wird Sven Mende, der in der Vorbereitung immer stärker wurde, den 6er geben. Auf Powermann Yannick Deichmann schräg rechts vor ihm und Routinier Mirko Boland auf dem 8er-Posten, laut transfermarkt.de wertvollster VfB-Spieler (Marktwert 275 000 Euro), wird Landerl nicht verzichten. Für den lübschen Jung Morten Rüdiger bliebe wohl zunächst nur die Ersatzbank. Benyamina – ein Ass im Ärmel des Trainers: Und wer soll die Saarbrücker Abwehr aus den Angeln heben? Elsamed Ramaj mit seinen Finten und seiner Schnelligkeit dürfte wohl wie zuletzt neben Torgarant Patrick Hobsch spielen. Denn die Sturmkonkurrenz Nicolas Hebisch (Muskelfaserriss) und Martin Röser (Trainingsrückstand) arbeiten derzeit nur in der Reha-Abteilung. Allerdings hat Landerl seit Donnerstag noch ein Ass im Ärmel. Er könnte – vielleicht als Joker – Neuzugang Soufian Benyamina bringen, der allerdings erst zwei Trainingseinheiten hinter sich hat. Landerl sauer auf den DFB: Landerl: „Zu gern hätte ich alle belohnt wenigstens im Kader zu stehen, aber wir haben eine Regel, die ich nicht nachvollziehen kann.“ Der Coach spielt darauf an, dass in der Bundesliga und der 2. Liga – und sogar in den Regionalligen mehr als nur 18 Spieler im Kader stehen können, und auch mehr als nur drei Auswechslungen vorgenommen werden dürfen. Die reduzierten Zahlen gelten nur für die 3. Liga. „Das ist absurd“, sagt Landerl. „Wir haben die größte Liga mit 20 Teams, haben 38 Punktspiele, dazu Pokalspiele. Wir werden fast ohne Pause bis Ende Mai durchspielen. Da verstehe ich den DFB nicht.“ Hotel Mama statt Holiday Inn: Dennoch freut sich der VfB-Trainer mächtig auf das Spiel. „Wir haben uns in der Vorbereitung kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, ich bin neugierig und realistisch-optimistisch“, blickt er nach vorn. Während der Gegner die Nacht vor dem Spiel im Holiday Inn verbringt, schlafen die VfBer die Nacht im eigenen Bett, sie treffen sich an diesem Sonnabend um 12.30 Uhr an der Lohmühle – wie gewohnt anderthalb Stunden vor dem Anpfiff. Landerl: „Natürlich ist das erste Spiel der Saison, zudem in einer neuen Liga, etwas Besonderes. Aber wir wollen auch nicht mehr draus machen als es ist: Ein Fußballspiel, das wir möglichst gewinnen wollen.“ So tippen die LN die VfB-Startelf: Raeder – Deters, Malone, Grupe, Rieble, Thiel – Deichmann, Mende, Boland – Ramaj, Hobsch Lesen Sie auch Schleswig-Holstein lässt mehr Fans ins Stadion - trotz Ländereinigung VfB-Trikot im Test: Das sagen die Mode-Experten zum neuen Outfit VfB Lübeck gegen Saarbrücken: So kommen Sie an Tickets Von Jürgen Rönnau