Zuwanderung: Lübeck beschließt neues Integrationskonzept

Am Donnerstag beschließt die Bürgerschaft ein neues, kommunales Integrationskonzept. Die Stadt stellt damit jedes Jahr 100 000 Euro für die Umsetzung von Integrationsmaßnahmen zur Verfügung. Zwei Fachausschüsse der Bürgerschaft haben die Fortschreibung des Konzepts von 2012 bereits einstimmig abgesegnet. Was erleichtert Zugewanderten die Integration? An erster Stelle stehen diverse Sprachangebote. Wichtig sind Angebote für Kinderbetreuung. Aber auch die Sensibilisierung von Vermietern steht oben auf der Agenda. Denn noch immer haben Bürger mit ausländisch klingenden Namen es besonders schwer auf dem Lübecker Wohnungsmarkt. Lesen Sie auch Schleswig-Holstein: Das sagen Pflegekräfte über ihren Job Corona in Lübeck: Schüler testen sich ab heute selbst Osterurlaub in Schleswig-Holstein: So will Günther ihn möglich machen Familienlotsen kümmern sich um neuzugewanderte Familien. Die Stadtbibliothek stellt mehr fremdsprachige Medien in ihre Regale. Die Verwaltung bemüht sich um die Anwerbung von Kita-Erzieherinnen mit Migrationshintergrund. Sie hat eine Kampagne gestartet, um junge Menschen mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung bei der Hansestadt zu gewinnen. Insgesamt haben die Autorinnen und Autoren des neuen Integrationskonzepts 62 Maßnahmen identifiziert, die insgesamt 460 000 Euro kosten werden. In Lübeck leben Menschen aus 164 Nationen. Über 53 000 haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Über 24 000 sind Ausländer. Die Hansestadt hat sich schon seit Jahren die Integration auf die Fahne geschrieben. 2007 wurde das Forum für Migrantinnen und Migranten gegründet, 2009 bekam die Verwaltung eine Stabsstelle Integration, 2012 wurde das erste Integrationskonzept geschrieben. Seit 2017 gibt es einen kommunalen Integrationsfonds, aus dem bereits über 70 Projekte gefördert wurden. Und seit Juli 2017 gibt es Koordinatoren, die sich um Bildungsangebote für Neuzugewanderte kümmern. Von Kai Dordowsky