700 Jahre Familiengeschichte Ein einzigartiges Buch: Der

Das Buch ist einzigartig in Deutschland. Entstehen konnte es nur durch die besondere Geschichte der freien Bauern in Schönberg und umliegenden Orten und durch das außergewöhnliche Engagement von Familien- und Heimatforschern seit über einem Jahrhundert. Die Rede ist von „Dreißig Dörfer – Familiengeschichte des Kirchspiels Schönberg und umgepfarrter Dörfer“. Nun gibt der Heimatbund für das Fürstentum Ratzeburg nach jahrelangen Recherchen die vierte, erweiterte Auflage heraus. Autor Eberhard Specht stellt das Werk am Sonnabend kommender Woche, dem 10. März, ab 15 Uhr im Volkskundemuseum in Schönberg vor. Ab diesem Tag wird es auch zu kaufen sein. „Der Umfang der erweiterten Neuauflage ist fast doppelt so groß wie der der vorhergehenden“, erläutert der Heimatbundvorsitzende Klaus-Peter Räsenhöft. 612 Seiten umfasst das Buch jetzt. Es enthält 503 Abbildungen – und damit ein Vielfaches des Vorgängers, der 1997 erschien und neben einigen Karten nur Zeichnungen enthielt, aber keine Fotos. Vor 20 Jahren wäre die reiche Bebilderung eines Buches mit relativ kleiner Auflage noch aufwendig und kostspielig gewesen. „Heute ist die Drucktechnik weiter“, erklärt der Vorsitzende des Heimatbunds. Das Buch kostet 59 Euro. „Es kann deutschlandweit bestellt werden“, sagt Klaus-Peter Räsenhöft. Bestellt und bald gekauft werden kann es auch im Museum in Schönberg und in der Buchhandlung Hempel am Markt. Das Buch enthält von jeder Bauernstelle nicht nur die Familiengeschichte, die teils 700 Jahre zurückreicht, sondern meist auch ein Foto. Ebenfalls wiedergegeben werden Dorf- und Flurkarten und die aktuelle Adresse des jeweiligen Gehöfts. In dem Buch erfährt der Leser für jeden Hof, wer dort wann mit seiner Familie gelebt hat. Das gilt bei der aktuellen Ausgabe für mehr Dörfer, als der Titel des 1900 erstmals erschienen Buches angibt. Neben den in früheren Auflagen berücksichtigten Orten wie Bechelsdorf, Blüssen, Boitin-Resdorf, Groß Bünsdorf, Falkenhagen, Grieben, Lockwisch, Retelsdorf, Rodenberg, Rottensdorf, Törpt und vielen anderen ist Roduchelstorf neu zu finden. Der Grund: Roduchelstorf bildet seit Längerem eine Einheit mit dem Ort Rabensdorf, der bereits in früheren Ausgaben der „Dreißig Dörfer“ zu finden war und zur DDR-Zeit ein Teil von Roduchelstorf wurde. Die beiden Dörfer, die einst durch die Grenzen zwischen Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin geteilt waren, sind mittlerweile zusammengewachsen. In einer Bürgerabstimmung 1995 sprach sich eine Mehrheit gegen die Wiedereinführung des Ortsnamens Rabensdorf aus. Ebenfalls neu in den „Dreißig Dörfern“: der Bauhof und die Kirche in Schönberg. Bereits in der vorigen Ausgabe waren die Ackerbürgerstellen in der Stadt enthalten. Nicht mehr berücksichtigt wird Schwanbeck. Das Dorf gehört seit jeher nicht zum Kirchspiel Schönberg, sondern zum Kirchspiel Selmsdorf. Deshalb ist es in dem 2009 erschienenen Buch „Familiengeschichte des Kirchspiels Selmsdorf“ zu finden. Außerdem veröffentlichte der Heimatbund Bücher mit den Familiengeschichten der Kirchspiele Schlagsdorf (2005), Herrnburg (2010) und Carlow-Demern (2012). Die neue Ausgabe der „Dreißig Dörfer“ enthält auch Chroniken der Orte. Geschrieben hat sie Eberhard Specht. „Er hat in den Archiven sehr viel geforscht“, berichtet Klaus-Peter Räsenhöft. Eberhard Specht hat familiäre Wurzeln im Schönberger Land. Er wohnt in Speyer. Jürgen Lenz

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