Ärger um Elterntaxis an der Fritz-Reuter-Grundschule Grevesmühlen

Ärger um den Verkehr an der Grundschule Fritz-Reuter in Grevesmühlen. In einem Brief hat sich Bürgermeister Lars Prahler an die Eltern der Schüler gewandt und um mehr Rücksicht gebeten. Vor allem am Morgen vor Schulbeginn ist die Situation rund um die Schule, die mitten im Stadtzentrum liegt, schwierig. Prahler: „Was ich persönlich mehrfach morgens vor Schulbeginn in direktem Umfeld der Schule festgestellt habe: Verkehrsregeln werden nicht eingehalten, eindeutige Beschilderungen werden ignoriert, Feuerwehrzufahrten werden zugeparkt, und vor allem ab Höhe der Turnhalle kommt es regelmäßig zu gegenseitigen Behinderungen.“ Dabei seien gleichzeitig auf dem Sparkassenplatz genügend Parkplätze frei. Dass einige Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, das kritisiert der Bürgermeister, selbst Vater von drei Kindern (“Das machen ich mit unserem Kleinsten auch häufig.“), nicht. „Aber bitte zeigen Sie doch mehr Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme und nutzen Sie die bestehenden sicheren Möglichkeiten zum Parken.“ Mehr Kontrollen in den nächsten Tagen: Gleichzeitig kündigt die Stadt an, in den kommenden Tagen vor Schulbeginn intensiver kontrolliert werden würde in dem Bereich rund um die Grundschule. Zudem sollen die Bäume an der Turnhalle eingezäunt werden, und zwar so, dass ein Parken oder Halten auf den Flächen dort nicht mehr möglich sein werde. Bei der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises will die Stadt einen Antrag stellen, die Straße am Turnhallenberg für bestimmte Fahrzeuge zu sperren, um den Verkehr einzuschränken. Bei den Eltern der Grundschüler, die am Dienstag die Briefe erhielten, sorgt die Information aus dem Rathaus für unterschiedliche Reaktionen. Öffentlich wollte sich keiner der Elternteile mit Namen dazu in der Zeitung äußern. Aber die Reaktionen reichen von Verständnis bis zur Kritik. Zwar wüssten die Eltern um die Zustände am frühen Morgen, wenn einige Mütter oder Väter die Kindern mit dem Auto bis zur Eingangspforte des Schulhofes bringen würden und bei laufendem Motor dort die Kinder verabschieden, allerdings seien es nur wenige Autofahrer/innen, die sich nicht an die Regeln hielten. Zufahrt zum Sparkassenplatz ist zu eng: Der Sparkassenparkplatz ist ebenfalls ein umstrittenes Thema bei den Eltern. Ja, dort sei genügend Platz vorhanden, heißt es von den Müttern und Vätern. Das Problem allerdings sei die Zufahrt dorthin durch die Rosa-Luxemburg-Straße. Die ist teilweise so eng, dass die Autos im Gegenverkehr kaum aneinander vorbeikommen. Zweiter Kritikpunkt: Bei der Ausfahrt auf die Mühlenstraße beziehungsweise die Straße am Lustgarten kommt es immer wieder zu Staus und gefährlichen Situationen, weil dort die Fußgängerampel sei, die viele Kinder auf dem Schulweg nutzen. Kurzum: Die Verkehrssituation dort sei mehr als unzureichend. Die Rosa-Luxemburg-Straße ist seit vielen Jahren ein Thema, erst vor wenigen Tagen hatte sich der Bauausschuss damit beschäftigt. Dass die Straße dringend saniert werden müsse, darüber sind sich die Mitglieder der Stadtvertretung und die Stadtverwaltung einig. „Aber das ist eine Investition, die in den Haushalt muss“, sagt Bauamtsleiter Holger Janke. „Denn es reicht nicht, nur die Decke zu sanieren, das muss, wenn wir es machen wollen, richtig angefasst werden.“ Eine Entscheidung darüber gibt noch nicht. Von Michael Prochnow