Bei Anruf: Literatur – Klützer Literaturhaus startet neue Aktion

Lesungen mit bekannten oder regionalen Autoren sind neben der Ausstellung über Schriftsteller Uwe Johnson eigentlich die Hauptattraktion im Klützer Literaturhaus. Da aber die Einrichtung wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben muss, hat sich das Team ein besonderes Angebot überlegt. „Bei Anruf: Literatur“, heißt das Projekt, das am Mittwoch, 17. Februar, startet. Wer Lesungen vermisst, kann sich telefonisch anmelden, sich einen Buchabschnitt oder eine Geschichte wünschen und wird dann von Leonora Reichel (18) angerufen. Sie absolviert gerade ihren Bundesfreiwilligendienst im Literaturhaus. Am Telefon kann man dann gemütlich der Geschichte lauschen. Anmeldungen für die Vorleseaktion des Literaturhauses „Uwe Johnson“ in Klütz sollten mindestens einen Tag vorher in der Stadtbibliothek im Literaturhaus eingehen. Unter der Mailadresse l.toepper@literaturhaus-uwe-johnson.de oder unter der Telefonnummer 038825/22295 kann werktags von 10 bis 15 Uhr die Vorlesezeit gebucht werden. Anrufer können sich dann ihr Lieblingsbuch (sofern es in der Bibliothek vorhanden ist) oder einen Überraschungstext aussuchen. Das Angebot ist kostenlos. Vorgelesen wird mittwochs, donnerstags und freitags um 11 Uhr, 12 Uhr sowie 14 Uhr und 15 Uhr Diese persönliche Vorlesezeit am Telefon ist kostenlos und wendet sich an Menschen jeden Alters. Wer sich dafür interessiert, kann entweder ein Wunschbuch oder eine Überraschung auswählen. Beim Überraschungstext gibt es eine Leseprobe aus einem aktuellen oder besonderen Buch, dabei ist eine Altersangabe hilfreich. Die Vorlesezeiten am Telefon sind mittwochs, donnerstags und freitags um 11 Uhr, 12 Uhr sowie 14 und 15 Uhr. „Bei der Anmeldung benötigen wir den Namen des Zuhörers oder der Zuhörerin, die gewünschte Uhrzeit und Kategorie sowie eine Telefonnummer, unter der wir durchklingeln und vorlesen dürfen“, erklärt Literaturhausleiterin Dr. Anja-Franziska Scharsich. Als Vorleserin hat das Team gleich eine neue Mitarbeiterin auserkoren. Leonora Reichel (18) hat am 5. Januar ihren Bundesfreiwilligendienst begonnen. Sie stammt aus Dresden und hat dort im vergangenen Jahr ihr Abitur gemacht. Bis Ende August wird sie das Team des Literaturhauses und der Stadtbibliothek unterstützen. „Da das Haus jetzt geschlossen ist, helfe ich vor allem in der Bibliothek“, sagt die 18-Jährige. „Da habe ich neu eingetroffene Bücher einsortiert und Einbände laminiert.“ „Lesen vergrößert den Wortschatz“: Die Abiturientin hat eine enge Bindung zur Literatur. „Ich lese schon von Kindesbeinen an sehr viel und gerne“, sagt sie. „Ein Buch in der Hand zu haben, ist einfach ein schönes Gefühl und es ist toll, in andere Welten abzutauchen“, sagt Leonora Reichel. „Ich glaube, viel zu lesen vergrößert den Wortschatz und hat auch bei mir die Rechtschreibung verbessert“, sagt sie. Lesen Sie auch Klützer Stadtbibliothek geschlossen – Bücher ausleihen ist weiter möglich Boltenhagen: Vorlesen hilft Kindern beim Lesen lernen – Eltern sind gefordert Klütz trotzt Corona: So schön war die Kultournacht „Mit der Vorleseaktion wollen wir diese schwere Zeit etwas erleichtern“, erklärt Reichel. Auch für sie sei es schwierig, dass wegen der Corona-Pandemie die Kultur stillstehe. „Ich liebe das Theater und Museumsbesuche“, sagt sie. „Daher finde ich es auch schade, dass noch kein Museumsbetrieb in der Ausstellung über Uwe Johnson stattfinden kann.“ Leonora Reichel ist aber hoffnungsvoll, dass sich das bis Ende August noch ändert. Erste Veranstaltungen werden schon geplant: „Ich bringe mich jetzt auch schon in die Veranstaltungsplanung mit ein. Schade finde ich, dass meine Zeit zur Klützer Kultournacht schon vorbei sein wird. Aber vielleicht komme ich dann noch mal her“, sagt die 18-Jährige. Die Stadt Klütz und die nähere Umgebung hat sie bei einer kleinen Rundfahrt mit ihren Kolleginnen kennengelernt. Eine Wohnung – das ist ein Vorteil an den Pandemie-Einschränkungen – hat sie in Boltenhagen gefunden. „Da habe ich nur ein paar hundert Meter bis zum Meer“, schwärmt die gebürtige Dresdenerin. Von Malte Behnk