Corona in Grevesmühlen: Strenge Kontrollen auf Straßen, Parkplätzen und in Gaststätten

Der Norden riegelt ab, an der Bundesstraße in Selmsdorf kontrollieren Polizisten jeden Autofahrer, der nach Mecklenburg will. Trotz des seit Tagen geltenden Verbots versuchen Tagestouristen immer wieder, in den Nordwestkreis und vor allem an die Ostseeküste zu gelangen. Die meisten Autofahrer seien sehr umgänglich, teilte einer der Beamten mit, die seit Tagen in Selmsdorf in Höhe der Tankstelle die Fahrzeuge stoppen. Jeder Ausweis wird dort kontrolliert, denn nicht immer sagt das Nummernschild auch etwas über die Herkunft der Insassen aus. So streng die Zufahrt an dieser Stelle auch kontrolliert wird, eine völlige Abschottung der Region ist kaum möglich, wie sich vor Ort herausstellte. Denn entlang der Landesgrenze gibt es zahlreiche Straßenverbindungen zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Stichprobe der OSTSEE-ZEITUNG am Sonntag ergab, dass abseits der Hauptstraßen immer noch Fahrzeuge in Richtung Osten unterwegs waren. Und die hatten mitnichten alle ein NWM-Kennzeichen. Nach Angaben des Rostocker Polizeipräsidiums wurden allein am Sonnabend 783 Fahrzeuge kontrolliert. Davon mussten 189 Fahrzeuge mit 330 Personen abgewiesen werden. Immer noch Tagesgäste in Boltenhagen? Ein ähnliches Bild im Ostseebad Boltenhagen. Auch dort gilt die Regelung, dass seit Donnerstag theoretisch keine Urlauber beziehungsweise Besucher mehr im Ort sein sollten. Auf den Großparkplätzen im Ort herrscht größtenteils gähnende Leere, die Schranken für die Ausfahrt sind dauerhaft geöffnet, sodass die Urlauber kostenfrei abreisen können. Dennoch stehen auf den Parkplätzen noch Fahrzeuge mit Kennzeichen aus den alten Bundesländern. Ob es sich dabei um Autos von Mitarbeitern der örtlichen Betriebe handelt oder tatsächlich um Urlauber, die die Abreiseaufforderung ignoriert haben, ist unklar und lässt sich kaum nachweisen. Ordnungsamt kontrolliert Restaurants: Apropos Kontrolle: Am Sonntag waren in Grevesmühlen Pirko Scheiderer, Hauptamtsleiterin der Stadtverwaltung, und Anne Burmeister, Leiterin des Ordnungsamtes, in der Stadt unterwegs. Der Grund: „Seit Sonnabend gelten für Restaurants neue Auflagen, sie dürfen nicht mehr öffnen. Wir informieren die Betreiber und schauen, ob sich alle an die Regeln halten“, so Pirko Scheiderer. Zwar dürfen Restaurants keine Gäste mehr empfangen, allerdings ist die Ausgabe von Lebensmitteln weiterhin gestattet. „Es gibt besondere Auflagen, unter denen Imbissbuden und auch Restaurants Essen liefern dürfen“, so Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler. Denn sowohl in Grevesmühlen als auch in Klütz und Boltenhagen hatten einige Imbissbuden und Dönerläden am Sonntag geöffnet. An den Scheiben einiger Geschäfte waren Hinweise zu sehen, dass nur auf Aufforderung die Tür geöffnet würde. Grundschülerin malt ein eindrucksvolles Bild: Begreifen statt Kontrolle: So sieht die siebenjährige Gerlinde aus Grevesmühlen die aktuelle Situation. Bisweilen verstehen Kinder eher, worum es jetzt geht. Mit ihrem selbst gemalten Bild hat sie auf einem Blatt Papier alles untergebracht, was derzeit aktuell und wichtig ist. Dirk Grimm, Fahrlehrer aus Grevesmühlen, hatte das Bild in den sozialen Netzwerken gepostet und es an die OSTSEE-ZEITUNG geschickt. Lesen Sie auch: Heiraten in Grevesmühlen: Aber nur im ganz kleinen Rahmen Die gute Nachricht: Zahl der Corona-Infizierten in NWM ist unverändert Medizinstudentin aus Neu Degtow meldet sich als Helferin im Abstrichzentrum Von Michael Prochnow

Covid-19 - Corona in Grevesmühlen: Strenge Kontrollen auf Straßen, Parkplätzen und in Gaststätten