Dassow: Als Rettung für den Speicher nahte

„Rettung für alten Dassower Speicher in Sicht“ titelte die OZ am 28. Januar 2011. Seinerzeit präsentierte sich das Gebäude alles andere als einladend. Das Banner, das den Dassower Speicher zum Verkauf anpreisen sollte, schien aufgegeben zu haben. Schlaff hing es herunter, war sich somit selbst im Weg. Denn lesen konnte kein Mensch mehr die Telefonnummer, die interessierte Käufer wählen sollten. Der Optimist hätte behaupten können: weise Voraussehung! Denn: In der Tat tat sich zu der Zeit Licht am Ende des Tunnels für das unmittelbar an der Stepenitz stehende Gebäude auf. Die Vertragsverhandlungen mit einem potenziellen Investor stehen kurz vor dem Abschluss, schrieb die OZ damals. Lutz Oetker, Geschäftsführer vom Umwelt Technik Soziales e. V. (UTS) aus Eckernförde, in dessen Eigentum die Immobilie war, wurde wie folgt zitiert: „Ein Kaufvertragsentwurf liegt vor.“ Das 1861 als Getreidespeicher von der Firma Callies gebaute Gebäude hat Vergangenheit eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Mitte der 1990er-Jahre gehörte es noch der Stadt Dassow, dann einem Geschäftsmann aus Niedersachsen, der es für einen symbolischen Preis bekam. Weil der Sanierungsstau aber nicht abgebaut wurde, ging der Speicher dann zurück an die Kommune. 1998 bekam ihn UTS. Gekauft hatte das Gebäude Familie Semrau aus Kalkhorst. Für die Sanierung, die 2017 begann und im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, zeichneten die Brüder Mark und Lars Semrau verantwortlich. Die Investoren verbinden Denkmalschutz und zeitgemäße Nutzung. Das Erdgeschoss ist zum großen Saal für Veranstaltungen ausgebaut worden. Im ersten und zweiten Geschoss befinden sich fünf Ferienwohnungen. In den obersten Etagen bietet die Familie demnächst zwei Wohnungen an. Vor dem Speicher hat Semrau-Bau ein Nebengebäude errichtet, in das eine Bäckerei einziehen soll. Von Jana Franke