Feiert Schönberg 2021 sein Stadtfest? Planungen trotz Corona

Ihr Stadtfest ist den Schönbergern heilig. Seit 1997 findet es alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Museumsfest statt. Das soll auch 2021 wieder so sein. Termin wäre vom 18. bis 20. Juni, wenn Corona das zulässt. Ja, die Pandemie hatte schon im vergangenen Jahr auch in Schönberg für den Ausfall mehrerer Veranstaltungen gesorgt. Darunter befand sich das Museumsfest, zu dem sonst immer viele Besucher aus nah und fern kamen. Doch in Corona-Zeiten alles auf Eis zu legen, wollten die Schönberger auf lange Sicht nicht. Denn Kultur und Feste gehören nach ihrer Meinung zum Leben dazu. Und so begannen schon im August unter der Leitung von Annemarie Schoodt (SPD), Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur, Sport, Jugend, Senioren und Soziales, sowie ihrem Stellvertreter Thorsten Schlaberg (Kommunale Wählergemeinschaft) die Planungen für das Stadtfest 2021. Sie und die anderen Mitglieder Annette Behr (CDU), Jörn Callies (SPD), Fred Hauser (KWG), Michael Lange (Linke) und Manuela Backer (KWG) als berufene Einwohnerin hatten sich dazu bereit erklärt. Seitdem treffen sich Schoodt und Schlaberg zusammen mit Bürgermeister Stephan Korn (KWG) regelmäßig. Bei den ersten Absprachen saßen sie sich noch direkt gegenüber, später hielten sie aufgrund der strengen Corona-Bestimmungen Onlinekonferenzen ab, was auch jetzt noch der Fall ist. Die Liste, die sie dabei abarbeiten, ist lang. Denn zu besprechen gibt es jedes Mal einiges. Allein das Programm für die drei Tage zusammenzustellen, ist schon eine Herausforderung. So erstellte Schoodt zum Beispiel eine Liste mit Schaustellern und Künstlern der vergangenen Stadtfeste, die vom Amt Schönberger Land angeschrieben wurden. Weitere Bewerbungen für das Fest gingen auf einem Link der Stadtseite ein. Bands aus Kiel und Bernstorf: Die Resonanz war größer als erwartet. „Sogar aus Leipzig hatten wir eine Bewerbung“, so Schoodt, die Kontakt zu den Künstlern und Schaustellern aufnahm. So zum Beispiel mit der Kieler Band Move Maniaxx und der Wolf-Hess-Showband aus Bernstorf. „Wir spielen alles live“, so Thomas Jensen, Schlagzeuger von Move Maniaxx. Außerdem wäre Animation Bestandteil ihrer Show mit Partyhits von den 1970ern bis in die Gegenwart. Die Hansestädter waren bereits mehrfach in der Maurinestadt zu Gast, traten dort zuletzt 2019 beim Stadtfest auf. Ihren ersten Auftritt in Schönberg würde hingegen die Wolf-Hess-Showband haben. „Wir freuen uns darauf“, so Band-Leader Wolf Hess, der vor drei Jahren vom thüringischen Gera ins mecklenburgische Bernstorf zog. Tanzmusik und Oldies sind das Markenzeichen der Gruppe, die seit Langem deutschlandweit die Menschen damit begeistern. In Grömitz bei der Veranstaltung „Ostsee in Flammen“ waren es vor einigen Jahren mal 45 000 Zuschauer, die ihnen zujubelten. Zurück nach Schönberg: Die Musiker aus Kiel würden am 18. Juni und die aus Bernstorf am Tag darauf auf dem Markt auftreten. Das wäre 2021 die einzige Bühne beim Stadtfest. Um die Amtsstraße für mögliche Einsätze der Feuerwehr frei zu halten, soll es diesmal dort keine weitere Bühne geben. Lesen Sie auch Schönberg: Viele Senioren vereinsamen während Corona-Lockdown „Lieblingsstücke“ auf CD zum Orgeljubiläum in Schönberg Winterferien in MV: Coole Tipps für Kids Auch für den Sonntag, 20. Juni, und den Abschluss des Stadtfestes sind die Planungen weit vorangeschritten. Dort ist an einen bunten Familientag mit vielen Aktionen für Jung und Alt gedacht. Landesschützentag mit Königsschuss: Klar oder fix ist trotz aller Vorbereitung aber noch nichts. So konnten die Verträge mit den Künstlern und Schaustellern seitens der Stadt von Bürgermeister Stephan Korn coronabedingt noch nicht unterschrieben werden. Dabei drängt die Zeit. Das weiß auch das Stadtoberhaupt sehr genau. Doch ihm sind die Hände gebunden. „Ohne massive Lockerungen und Zustimmung der Gesundheitsbehörden wird es schwierig, das Stadtfest durchzuführen“, sagt er. Zumal es in der Vergangenheit immer große Kreise zog, 4000 Besucher und mehr kamen. Wie will man da die Abstandsregeln einhalten, fragt sich nicht nur Korn. Zum einen ist es in seinen Augen schon wichtig, dass die Menschen in diesen Zeiten die Hoffnung nicht verlieren. Aber in den wenigen Wochen bis zum Fest die Organisation abzuschließen und das Fest durchzuführen – da hat er aufgrund der aktuellen Situation seine Zweifel. „Wir wollen den Februar abwarten“: Einer endgültigen Entscheidung vorgreifen möchte er damit aber nicht. „Wir wollen erst einmal den Februar abwarten“, so Korn. Spätestens im März soll dann darüber befunden werden, ob wie geplant vom 18. bis 20. Juni in Schönberg das diesjährige Stadtfest stattfinden kann. Damit steht und fällt aller Voraussicht nach auch der 25. Landesschützentag des Landessschützenverbandes, der im Rahmen des Festes für den 19. Juni geplant wird. Zu ihrem Auftakt würden sich die Delegierten – beim letzten Schützentag in Neubrandenburg waren es 400 – in der Palmberghalle treffen. Danach könnten sie am Festumzug durch die Stadt teilnehmen und im Anschluss auf dem Platz hinter der Bäckerei Schwabe zum Königsschuss einladen. Von Dirk Hoffmann