Geflügelpest: Privater Tierhalter in Nordwestmecklenburg muss gesamten Bestand töten

Bei Gadebusch ist nach Angaben des Veterinäramtes Nordwestmecklenburg am Dienstag in einer privaten Hobbyhaltung mit 52 Stück Geflügel (Enten, Gänse, Hühner, Pute) die Geflügelpest nachgewiesen worden. Entdeckt worden war der Fall, weil am vergangenen Wochenende dort mehrere Hühner verendet waren und weitere Tiere typische Symptome zeigten. Deshalb wurden am Montag fünf verendete Hühner zur Untersuchung an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock (LALLF) geschickt. Am Dienstag kam die Bestätigung: Es handelt sich nach Behördenangaben tatsächlich um Geflügelpest, und zwar um den tödlichen Subtyp H5N8. 40 Tiere wurden getötet: Daraufhin sei der Geflügelbestand noch am Dienstagnachmittag getötet worden, die ersten Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen seien angelaufen, teilt das Veterinäramt mit. Insgesamt mussten 40 Tiere getötet werden, 12 Hühner waren zwischenzeitlich bereits verendet. Die vermutliche Ansteckungsquelle stellt der direkte Kontakt zu Wildenten dar, die sich auf dem Hofteich befanden. Zum Schutz vor der Geflügelpest hat der Landkreis um den Bestand einen Sperrbezirk von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet von zehn Kilometern festgelegt. Hier gelten spezielle Vorschriften, was das Betreten der Bestände und die Vermarktung von Produkten betrifft. Darüber hinaus gilt im Sperrbezirk die Stallpflicht (außer Tauben) bzw. ist nur die Haltung in Volieren möglich, die vor Wildvögeln geschützt sind. Strenge Auflagen für Halter und Züchter: Im Beobachtungsgebiet und im gesamten Landkreis gilt: Tierhalter haben sicherzustellen, dass ein Kontakt des Geflügels zum Wildvogelbestand- insbesondere zu Wildenten, Wildgänsen, Schwäne und aasfressenden Wildvögeln- sicher unterbunden wird. Das Geflügel darf keinen Zugang zu Gewässern, möglichen Überschwemmungsflächen oder anderem Oberflächenwasser haben. Hofteiche sind sicher auszuzäunen. Lesen Sie auch Explosion auf der Ostsee? Große Suchaktion in der Lübecker Bucht Grevesmühlen: Ampel-Ärger an der Kreuzung Grüner Weg/Wismarsche Straße Deponie Ihlenberg hat neuen Chef: „Mein Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen" Syrer in Dassow: Aus Fremden ist eine Familie geworden Sofern das durch die Tierhalter nicht sichergestellt werden kann, ist das Geflügel (außer Tauben) auch hier in geschlossenen Ställen oder unter einer Schutzvorrichtung (Wildvogel sichere Voliere) zu halten.Die Geflügelhalter im Sperrbezirk und Beobachtungsgebiet haben Ihren aktuellen Tierbestand ab dem 04.01.2021 dem Veterinäramt telefonisch oder schriftlich zu melden. Kreisveterinär Philipp Aldinger mahnt Geflügelhalter zur Vorsicht und zur strengen Einhaltung der Maßnahmen: „Der Nachweis zeigt, das Geflügelpestvirus ist in der Wildvogelpopulation noch aktiv vorhanden und stellt ein Infektionsrisiko für die Hausgeflügelbestände dar. Grundstücke mit einem Hofteich oder mit unmittelbarem Zugang zu einem Gewässer oder Bachlauf sind besonders attraktiv für Wildvögel und besitzen somit ein hohes Infektionsrisiko. Das Hausgeflügel darf hierzu keinen Zugang haben, direkte und indirekte Kontakte sind wirksam zu unterbinden.“ Von Michael Prochnow