„Gemeinsam Gärtnern“ gedeiht gut

Eine gute Saison 2018 erlebt der Verein „Gemeinsam Gärtnern“. Die 2015 gegründete Interessengemeinschaft mit Mitgliedern in Nordwestmecklenburg, Lübeck und dem Kreis Herzogtum Lauenburg gehört zu den bundesweit 104 Nominierten aus insgesamt 1052 Bewerbungen für den diesjährigen Nachbarschaftspreis und hat mit ihrer neuen Reihe „Kunst und Garten“ einen erfolgreichen Start hingelegt. Vorstandsmitglied Barbara Nikolic erklärt: „Wir haben uns sehr über die Nominierung für den Nachbarschaftspreis 2018 gefreut, weil wir für ein starkes Miteinander stehen und es ist enorm wichtig ist, dass die Arbeit von so vielen Tausend Menschen Jahr für Jahr über eine bundesweit agierende Stiftung zunehmend Anerkennung findet, an Aufmerksamkeit gewinnt und mit Preisgeldern unterstützt wird.“ Zu wissen, dass man nicht alleine ist, sondern es zahlreiche engagierte Gleichgesinnte gibt, sei mitunter Motivation, sich für die Gesellschaft weiterhin verantwortlich zu fühlen, das eigene Tun voranzutreiben und weiterzumachen." Der Verein freue sich über jede Stimme. Abgegeben werden kann sie noch bis morgen bei einer Onlineabstimmung unter der Adresse www.nachbarschaftspreis.de/de/Eschenhof. Die Stiftung „Nebenan.de“ vergibt den mit mehr als 50000 Euro dotierten Preis an Nachbarschaftsprojekte mit Vorbildcharakter. Sechs Nominierte kommen aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehen ins Rennen um den Landessieg und den Publi- kumpreis. Gedacht ist der Preis als „eine bundesweite Auszeichnung für all diejenigen, die sich vielerorts als Nachbar für Nachbarn einsetzen, das Miteinander stärken und das Wir gestalten.“ Das passt zu den erklärten Zielen des Vereins. Er setzt sich nicht nur für einen ökologischen Landbau und eine gesunde Umwelt ein, sondern will sich in einer globalisierten Welt aufs Lokale zurückbesinnen. Durch das Gärtnern auf dem Eschenhof soll auch eine Gemeinschaft entstehen. Barbara Nikolic erläutert: „Der Verein hat aktuell 48 Mitglieder und deren Familienangehörige und Haushalte.“ Das sind insgesamt mehr als 100 Frauen, Männer und Kinder. Vor einem Jahr waren es etwas weniger. Für alle offen ist die Reihe „Kunst und Garten“, die der Verein in dieser Saison auf dem Eschenhof in Groß Rünz anbietet. Die Vorsitzende Nicole Bowe sagt: „Wir wollen die Workshops für jeden möglich machen. Deshalb sind sie für die Teilnehmer komplett kostenlos.“ Dazu trägt das Schweriner Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit durch einen Zuschuss aus dem Europäische Sozialfonds (ESF) bei. Nicole Bowe erklärt: „Die Workshopreihe wird vom ESF gefördert und soll vornehmlich Menschen mit weniger finanziellen Möglichkeiten die Teilnahme an den Workshops ermöglichen.“ Die Vereinsmitglieder würden sich riesig über die Projektförderung freuen. Die Künstlerin Karin Schroeder organisiert die Reihe. Barbara Nikolic berichtet: „Wir hatten einen sehr erfolgreichen Start mit der Reihe Kunst und Garten. Das Feedback der Teilnehmenden ergab eine überaus positive Resonanz sowohl für die Inhalte, das Programm, die Künstlerinnen, die Gesamtorganisation der Projektleitung und zur Atmosphäre auf dem Eschenhof.“ Es bestehe ein großes Interesse, die Reihe im nächsten Jahr fortzuführen. Die Autorin Silke Peters leitete den ersten Workshop mit dem Titel „Wildes im Garten“. Ihr folgte die bildende Künstlerin Miro Zahra mit einem Workshop für Kinder und Jugendliche. Danach bot der Grafiker Felix Fugenzahn die Möglichkeit, Ackerbegleitkräuter in Form von Siebdrucken zu Papier zu bringen. Am 8. und 9. September lädt die Autorin, Musikpädagogin und Textilgestalterin Vera Donnek dazu ein, sich mit dem Anderssein und den persönlichen Erfahrungen damit auseinanderzusetzen. Nach Auskunft des Vereins werden die Teilnehmer angeregt, sich mit dem Anderssein und persönlichen Erfahrungen damit auseinanderzusetzen. So wie Unkraut als eine andere Pflanze gesehen werde, stelle sich auch die Frage nach dem Umgang mit Menschen, die vielleicht anders sind. Der Verein erklärt: „Kreativ und mit allen Sinnen, mit Worten, Bildern, Objekten, Fotos und Aktionen wird der Frage nachgegangen, was das Andere eigentlich ist und ob wir selbst anders sind.Für diesen Workshop können sich noch einige Interessenten unter der E-Mailadresse mail@karinschroeder.de anmelden. Bereits ausgebucht ist dagegen ein Workshop „Sinfonie of Gardening“ am 22. und 23. September. Dann lädt der Künstler Michael Timmermann dazu ein, gefundene Materialien und gebrauchte Gartenobjekte zum kreativen Experimentieren mit Klängen zu benutzen. Für die fünf Workshops auf dem Eschenhof hatten sich 15 Künstler beworben. Nicole Bowe sagt: „Wir haben diejenigen ausgesucht, die wir für unseren Hof am spannendsten fanden.“ Jürgen Lenz

Groß Rünz - „Gemeinsam Gärtnern“ gedeiht gut