Eine zehnjährige Schülerin ist am Montagvormittag gefesselt in einer Schultoilette in Grevesmühlen gefunden worden. Der Vorfall ereignete sich an der Regionalen Schule „Am Wasserturm“. Mehrere Rettungskräfte waren im Einsatz.
Die Schüler durften nach Bekanntwerden zunächst nicht ihre Klassenräume verlassen. Nach der fünften Stunde ist der Unterricht beendet und die Schüler mit einem Elternbrief, in dem über den Vorfall informiert wurde, nach Hause geschickt worden. „In unserem Krisenteam der Schule und gemeinsam mit dem schulpsychologischen Dienst des Staatlichen Schulamtes Schwerin wird der Vorfall aufgearbeitet“, heißt es unter anderem darin.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. In ersten Befragungen gab das Mädchen an, von einem Mann gefesselt worden zu sein. Äußerliche Verletzungen wies es nicht auf. Womit die Zehnjährige gefesselt worden war und weitere detaillierte Informationen wollte die Polizei auf Nachfrage nicht mitteilen. „Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen wird nun geprüft, ob in diesem Zusammenhang eine Straftat vorliegt oder ob andere Umstände dazu geführt haben, dass das Kind in einer derartigen Lage aufgefunden wurde“, erläutert Polizeisprecher Axel Köppen. Hinterfragt wird also auch, ob die Zehnjährige die Tat nur vorgetäuscht hat. Einige Schüler sind schockiert nach dem Ereignis. „Wir wussten erst gar nicht, was los ist und mussten im Klassenraum bleiben. Wir durften nicht einmal auf die Toilette. Dann habe ich den Rettungsdienst gesehen, als sie das Mädchen rausgetragen hatten“, erzählt ein Schüler. Einige sollen auch schon befragt worden sein.
Von Jana Franke