Jesus kennen und lieben

Heute ist Palmsonntag – so genannt, weil erzählt wird, wie Jesus mit wedelnden Palmzweigen in Jerusalem begrüßt wurde. Menschen säumen den Weg, winken und jubeln ihm zu. Ein Bild, das uns vertraut scheint – Politiker werden allerorten mit wehenden Fahnen begrüßt, meist in großer Hoffnung, dass er oder sie das Leben des Volkes in gute Bahnen bewege. Kinder aus den Kirchengemeinden haben darüber nachgedacht, mit welchen Gründen sich die Menschen wohl auf den Weg machen, um Jesus zu sehen. Sie haben sie gemalt, die ihre Kleider vor ihm wie einen Teppich ausbreiten und ihn wie einen von Gott geschickten König empfangen: Fröhliche, Traurige, Kinder, Bettler, einen Einbeinigen, bunte, aber auch schwarze Gestalten mit geballten Fäusten und grimmigem Gesicht, Menschen, die Jesus schon länger begleiten, ihm vertrauen. Da sind die gekommen, die erlebt haben, dass Jesus wahre Wunder vollbracht hat, und hoffen, dass Jesus auch in ihrem Leben Wunder bewirke. Und die Zweifelnden, die nicht glauben können, dass Gott hinter Jesus steht. Und die, die meinen, alles zu wissen und auf ihrer Meinung beharren, ohne ihm eine Chance zu geben. Selbst seine Jünger, seine Freunde und Schüler zugleich, verstehen nicht alles, was hier vor sich geht. Beim Hören der Geschichte werde auch ich zum Akteur. Bin ich Hoffender, Zweifelnder, folge ich ihm oder stehe ich ihm eher misstrauisch und ablehnend gegenüber? Gebe ich Jesus eine Chance? Nutze ich die Chance, die Jesus mir bietet? Der Palmsonntag steht als Auftakt der letzten Woche vor Ostern – wir, 2000 Jahre später, wissen, was auf Jesus zukommt: Gefangennahme, Kreuzigung und Tod. Aber wir hören auch die unglaubliche Botschaft von Ostern, die bewirkt, dass auch heute noch Menschen Jesus kennen und lieben lernen. LN