Klütz: Wenn die Schule im Karneval zum Tollhaus wird

Super-Stimmung im „Weißen Haus“ in Klütz. Die Närrinnen und Narren des Klützer Carneval Clubs (KCC) verwandelten am Sonnabend den großen Saal in ein Tollhaus. Zu ihrer Feier zum Start in die fünfte Jahreszeit waren etwa 220 Besucher gekommen. Mit langen Vorreden hielten sich die Klützer Karnevalisten nicht auf. Der Abend begann gleich furios. Moderator Peter Gagzow begrüßte die Gäste und wünschte viel Spaß bei der Einschulungsfeier. Es erschienen dabei aber nicht sechs oder sieben Jahre alte Kinder, sondern gestandene Männer des Elferrats, für die noch einmal der Eintritt in die Schulzeit begann. Mit großen Schultüten in den Händen und begleitet von der Garde betraten sie den Saal. Das Publikum klatschte und johlte. Dazu schallte ein kräftiges „Eickboom Eulé“ als Schlachtruf zu dem Motto der diesjährigen Klützer Faschingszeit: „Alle Lehrer sind verrückt, weil der KCC die Schulbank drückt“. Ja, hätten die Lehrer diese Mädchen und Jungen unterrichten müssen, sie wären wohl im Irrenhaus gelandet. „Zum sechsten Mal machst du jetzt die siebente Klasse. Nun sollte es aber klappen“, meinte Peter Gagzow in der Rolle des Direktors und Lehrers zu Carsten Bössow. Der hatte aber in seiner Rolle ganz andere Sachen im Kopf, trieb sich lieber in Kneipen herum und dachte nicht an das Lernen. Diese Rolle spielte er perfekt und brachte den Direktor zum Verzweifeln. Die Zuschauer hatten ihren Spaß: KCC-Präsidentin Rebecca Arndt hatte es als Deutsch-Lehrerin in einem weiteren Sketch mit dieser Rasselbande nicht leicht. Ähnlich erging es Nicole Zipro als Musiklehrerin. Als Tobias Apel und Matthias Beckert sich die Flöten schnappten, um Schuberts „Ave Maria“ wie gefordert musikalisch zu zelebrieren, waren die Töne so schrill, dass sich das Publikum die Ohren zuhalten musste. Lob ernteten die Karnevalisten für diese Darstellung. Die Zuschauer hatten ihren Spaß. Diese Sketche waren aber nur einige Highlights eines ansprechenden und gut gewürzten einstündigen Programms. Da hatte es gleich zu Beginn doppelten Applaus für die Garde gegeben, von der eine Zugabe gefordert wurde. Auch bei den Auftritten der Showtanz-Garde und der Fünkchen sowie der beiden Tanzmariechen Wendy Ameling (13) und Leni Last (10) standen die Zuschauer und klatschten begeistert. Da war nichts davon zu merken, dass Leni zum ersten Mal als Tanzmariechen auftrat. „Es ist toll, was hier gezeigt wurde.“: „Es ist toll, was hier gezeigt wurde“, fand Fred Schreiber. Der 64-jährige Präsident des befreundeten Karnevalvereins aus Mühlen Eichsen war begeistert. Mitgebracht hatte er 21 weitere Närrinnen und Narren, die ihr Kommen ebenfalls nicht bereuten. „Die schönste Zeit war nach der Pause und der Weg nach Hause. Die Schulzeit hat uns geprägt. Wir haben auch so manch schöne Sachen erlebt“, hatte Prinz Martin Lange (33) im Beisein der Prinzessin Melanie Lorenz (31) zur Eröffnung des Abends dem Publikum mit auf den Weg für das atemberaubende Programm gegeben. Da hielt es zum Schluss keinen mehr. Als die Whisky-Driver-Band den Neue-Deutsche-Welle-Hit „Hurra, hurra die Schule brennt“ spielte und ihr Sänger Peter Gagzow zur Hochform auflief, stürmten die ersten Paare bereits die Tanzfläche. Karnevalisten planen weitere Auftritte: „Es ist sehr gut gelaufen. Wir sind zufrieden“, zog KCC-Präsidentin Rebecca Arndt ein positives Fazit des Abends. Viel Zeit zum Ausruhen bleiben ihr und den anderen 86 Mitgliedern des Klützer Carneval Clubs nicht. Schon am 23. November sind die Närrinnen und Narren aus der Schloss-Stadt zur Faschingsfeier in Schwerin eingeladen. Außerdem beginnen die intensiven Vorbereitungen für die im Februar 2020 stattfindenden Feiern zum Abschluss der Faschingssaison. Auch da wollen die Karnevalisten ihr Publikum mit einem tollen Programm begeistern. Von Dirk Hoffmann

Karneval - Klütz: Wenn die Schule im Karneval zum Tollhaus wird