Klützer Mühle: Bis Ostern wird saniert

Am Gründonnerstag sollen die Türen der Klützer Mühle wieder für Gäste öffnen. Bis dahin gibt es im Inneren des Wahrzeichens der Stadt noch jede Menge zu tun. In den knapp fünf Wochen bis zum gesetzten Termin Ende März sollen die umfassenden Sanierungsarbeiten weitestgehend beendet sein. „Wir hoffen, dass wir bis Ostern 98 Prozent fertig haben“, sagt Manuela Homuth-Weilepp, die die Mühle seit 2016 zusammen mit ihrem Mann Thomas betreibt. Im Oktober hatten die Baumaßnahmen begonnen. Derzeit sind täglich rund zehn Handwerker auf den Etagen der Mühle im Einsatz. Maurer, Tischler, aber auch Elektriker und Heizungs- und Sanitärexperten bringen das denkmalgeschützte Gebäude wieder auf Vordermann. So wurden bereits 30 Jahre alte, verschmorte Aluminium-Leitungen erneuert, berichtet Manuela Homuth-Weilepp. Im Fußboden des ersten Stockwerks wird zudem eine Heizung eingebaut. Dafür wurden die Räume in den Rohbauzustand zurückversetzt. Wegen der auferlegten Brandschutzauflagen des Landkreises hat sich die Mühlenbesitzerin zudem zu einer besonderen Maßnahme entschlossen: Die Decken im zweiten und dritten Obergeschoss werden entfernt, sodass der Blick bis in die Kuppel der Windmühle frei wird. Eine Treppe soll dennoch ganz nach oben führen. „Wir werden auch einen neuen Tresen errichten und das Foyer großzügiger gestalten“, zählt Homuth-Weilepp auf. Die einzelnen Maßnahmen seien mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Zudem sei ein Architekt beauftragt, der auf den Bereich Denkmalschutz spezialisiert ist. Im Zuge der Arbeiten im Bereich Brandschutz musste auch an allen Wänden der Mühle die Wärmedämmung erneuert werden. Hier lagen DDR-Altlasten vor. „Wir haben Asbest entfernt“, erzählt Homuth-Weilepp. Auch auf den Holzflächen des 1904 errichteten Baus mussten Giftstoffe beseitigt werden. Hier war bis 1990 Hylotox als Holzschutzmittel verwendet worden, das als Biozid eingestuft wird. „Wir haben die Flächen abgestrahlt – selbstverständlich. Denn wir sind den Gästen gegenüber dazu verpflichtet“, betont die 43-jährige Eigentümerin. Für die aufwendigen Sanierungsarbeiten an der Klützer Mühle hat das Besitzerehepaar 168000 Euro an Fördergeldern aus dem Leader-Programm erhalten. Hinzu kommen Eigenmittel. Laut Homuth-Weilepp bewege sich die Investitionssumme für den Umbau auf die halbe Million Euro zu. Denn seit der letzten Sanierung im Jahr 1982 sei wenig passiert. „Es hat sich ein Investitionsstau entwickelt“, so die Inhaberin. Doch die finanziellen Mühen lohnen sich. Im vergangenen Jahr wurde die Mühle mit dem dazugehörigen Restaurant von den Gästen gut angenommen. „Wir waren mit 2017 zufrieden. Doch die Zahlen sollen mit uns wachsen“, sagt Manuela Homuth-Weilepp. So soll auch die Speisekarte des Lokals erweitert werden. Damit der Betrieb in Zukunft noch besser läuft, konnte eine Restaurantleiterin gewonnen werden. „Und wir würden auch gern noch einen zusätzlichen Koch einstellen“, verrät die Besitzerin der Mühle. 1904 wurde die Galerieholländermühle erbaut. Nachdem der letzte Müller in den 1970er Jahren seine Arbeit niedergelegt hatte, war das Gebäude dem Verfall preisgegeben. 1981 gründeten einige Klützer die „Volksinitiative zur Rettung der Klützer Mühle“ und renovierten sie innerhalb von fünf Jahren. Am 1. Mai 1985 öffnete das erste Restaurant. 2014 schlossen die letzten Pächter die Mühle, die leer stand, bis Manuela Homuth-Weilepp und Thomas Weilepp sie im Mai 2016 kauften. Daniel Heidmann

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