Klützer ärgern sich über Hundekot

René Mulack ist sauer. Der Klützer ärgert sich über die Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht entsorgen. „An vielen Ecken sieht man Verunreinigungen“, moniert er. Seit einem Jahr beobachte er das Treiben. „Es entfernen schätzungsweise 30 Prozent der Halter den Hundekot. Der Rest macht keine Anstalten. Das kann doch nicht im Interesse der Bürger sein“, hadert der 47-Jährige. Mit seiner öffentlichen Kritik will er nun die Leute in Klütz zu diesem Thema wachrütteln, sagt er. Mulack ist Garagenbesitzer. In der Straße An der Bamburg ist er deshalb häufiger unterwegs. „Und dort liegen häufig Tretminen. Ich bin schon selbst im Dunkeln hineingetreten“, berichtet er. Auch an der Festwiese, auf die er aus seinem Fenster heraus blicken kann, würden die Hundehalter die Haufen einfach liegen lassen. „Ich bin kein Hundehasser. Ich habe nichts gegen Tiere“, betont Mulack. Aber ihn nerve „die Bequemlichkeit“ ihrer Herrchen und Frauchen. Deshalb hat er sich bereits an den Klützer Bürgermeister Guntram Jung gewendet. „In anderen Städten wird das finanziell geahndet. Warum wird das hier nicht getan?“, fragt sich Mulack. Unordentliche Hundehalter, die zur Kasse gebeten werden, könnten so geläutert werden, meint der 47-Jährige weiter. Auch Jung ist das Problem mit dem Hundekot bekannt. Er müsse selbst ab und an Haufen vor seiner Tür entfernen. Ihm sind in diesem Zusammenhang die Schloßstraße, die Rudolf- Breitscheid-Straße und der Weg am Wasserwerk als Ecken bekannt. „Das ist unerfreulich. Doch es liegt in der Verantwortung der Hundehalter“, betont er. Der Stadt selbst stünden in dieser Sache keine effektiven Mittel zur Verfügung. Einzig das Amt könnte Ordnungswidrigkeiten aussprechen. „Wir können die Verkehrswacht nicht den ganzen Tag wegen des Hundekots losschicken. Dann müsste sie ja fast rund um die Uhr an jeder Ecke lauern. Das ist nicht umsetzbar“, erwidert Jung. Denn es seien nur vier Mitarbeiter im Einsatz – für den gesamten Amtsbereich Klützer Winkel. Und auch die von Mulack geforderten Schilder mit einem Appell an die Besitzer der Vierbeiner hält der Bürgermeister nicht für zielführend. „Ich glaube nicht, dass man die Ferkel damit dazu bewegt, die Haufen aufzusammeln.“ Barbara Stierand aus Niederklütz hadert ebenfalls mit den Hundehaltern. „Ich finde es schlimm“, sagt sie. Vor ihrem eigenen Haus würden mittlerweile drei Haufen auf einer Grünfläche liegen. „Auch auf dem Weg von Niederklütz in die Stadt hinein entdeckt man viele Hinterlassenschaften“, schildert Stierand. Gleiches gelte für den kleinen Weg zwischen Niederklütz und dem Baumarkt in der Lübecker Straße. Das Verhalten der entsprechenden Hundebesitzer sorgt bei ihr nur für Kopfschütteln. „Es ist doch nicht schwer, einen Beutel mitzunehmen, den Haufen aufzusammeln und ihn zu entsorgen“, hadert Stierand. Als Mitglied im Klützer Sozialausschuss hat sie das Thema bereits im Gremium angesprochen. Das Resultat: „Es wird als wichtig angesehen, aber ,Was soll man machen?’ wird dann gefragt“, erzählt sie. Die Stadt hatte in der Vergangenheit bereits versucht, die Probleme zu lösen. An einigen Stellen in Klütz wurden Spender aufgestellt, zum Beispiel in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Dort konnten die Hundefreunde Plastiktüten entnehmen, die Haufen einsammeln und sofort entsorgen. Doch die Stadt hat diese Spender schon wieder demontiert. „Leider wurden diese Tüten für andere Dinge genutzt und lagen überall verteilt“, erklärt Guntram Jung. Und herumliegende Plastikbeutel würden die Situation noch schlimmer machen. Er sieht ein gesamtgesellschaftliches Problem. „Die Hundehalter sollten mehr an ihre Mitbürger denken“, ergänzt das Stadtoberhaupt. Das erhoffen sich auch René Mulack und Barbara Stierand. Sie sehen in den vielen Hundehaufen unter anderem keine gute Außendarstellung. „Es ist ekelhaft, unästhetisch und unhygienisch“, zählt Stierand auf. Und: „Das Bild der Stadt lässt Gäste auch auf ihre Einwohner schließen“, befürchtet sie. Das Amt Klützer Winkel hat im zurückliegenden Jahr kein einziges Bußgeld wegen hinterlassenen Hundekots verhängt. Ab 1. März gilt im Amt eine neue Verordnung über die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Wer Hundehaufen liegen lässt, dem droht laut Arne Longerich vom Bürgeramt ein Bußgeld von bis zu 1300 Euro. Im Stadtgebiet von Klütz sind aktuell 307 Hunde registriert. Daniel Heidmann

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