Lüdersdorf kann Haushalt nicht ausgleichen

Einigkeit herrschte bei Lüdersdorfs Gemeindevertretern zum vorgelegten Haushalt. Auf ihrer Sitzung am Dienstagabend in der Sporthalle in Wahrsow fassten sie ihn einstimmig, ohne Gegenstimme und auch keiner Enthaltung. Auf eine Debatte zum Haushalt verzichteten die Abgeordneten, nachdem sich der Finanzausschuss zuvor viermal mit diesem Thema befasst hatte. Sie folgten der Empfehlung des Fachausschusses. „Schön, dass wir den Haushalt so früh vorliegen haben“, erklärte Bürgermeister Erhard Huzel (CDU) zu Beginn der Sitzung. Zu verdanken habe man das vor allem der guten Vorarbeit des Finanzausausschusses, wie er betonte. Wird der Haushalt vom Kreis so genehmigt, dann würde das vor allem Planungssicherheit für die anstehenden Aufgaben bedeuten, so das Gemeindeoberhaupt. Zahlreiche Ausgaben belasten Haushalt: Sorgenfrei ist Lüdersdorf aber dennoch nicht. Es ist kein ausgeglichener Haushalt, der beschlossen wurde. Im Ergebnishaushalt stehen den Erträgen von 6,674 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von 7,299 Millionen Euro gegenüber. Im Finanzhaushalt wird von Einzahlungen von 6,4 Millionen Euro und Auszahlungen von 6,8 Millionen Euro ausgegangen. Ursache all dessen sind die hohen Belastungen für die Sach- und Dienstleistungen, Zahlungen der Anteile der Wohnsitzgemeinden für die Kinderbetreuung, Gastschulbeiträge, Kreis- und Amtsumlage sowie die enormen Preissteigerungen im Bereich der Investitionen. Dabei handelt es sich um eine fortlaufende Entwicklung. So war schon 2018 die Neuaufnahme von Krediten für Investitionen wie zum Beispiel Mittel zur Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans mit den Feuerwehrgerätehäusern in Höhe von 1,511 Millionen Euro sowie den Neubau des Hortgebäudes mit 1,178 Millionen Euro und der Erschließung des geplanten Gewerbegebietes unweit von Wahrsow mit einer Vorfinanzierung von 4,783 Millionen Euro geplant. Ein Abschluss dieser Maßnahmen hatte es laut vorliegendem Haushaltssicherungskonzept aber weder 2018 noch 2019 gegeben. Eine Fortführung des Konzeptes, das ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, sei aus den genannten Gründen unbedingt notwendig. Als mögliche Sparmaßnahmen sind unter anderem eine Umrüstung der Leuchtstoffmittel in der Straßenbeleuchtung sowie Umschuldungen von Darlehen zur Reduzierung der Zinsbelastungen geplant. Gegen eine Erhöhung der Realhebesteuersätze mit einer möglichen Entlastung des Haushaltes von 66 000 Euro hatte sich mehrheitlich der Finanzausschuss ausgesprochen. Die Gemeindevertretung folgte in ihrem Beschluss zum Haushaltsplan 2020 dieser Empfehlung. Digitalpakt für Schule befürwortet: Außerdem stimmten Lüdersdorfs Gemeindevertreter einer Kooperation mit allen Schulträgern im Amt Schönberger Land zur Durchführung des Projekts „Digitalpakt Schulen in Mecklenburg-Vorpommern“ zu. Dazu soll zunächst ein Team aus Schulleitern, Bürgermeistern, dem IT-Dienstleister MV Systems, dem Zweckverband ego-mv, dem Medienpädagogischen Zentrum und der Verwaltung gebildet werden. Daraus werden dann ein Medienentwicklungskonzept und später ein Plan erstellt, der auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der in Trägerschaft befindlichen Grund- und Regionalschulen berücksichtigt. Lesen Sie auch: Herrnburg: 2020 soll Jahr des Hortbaus werden Schönberger Land: Was für die Bürgermeister 2019 wichtig war Von Dirk Hoffmann

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