Naturschützer kritisieren Gülletank bei Hoikendorf

Der Bau eines Gülletanks bei Hoikendorf nahe der Wohlenberger Wiek sorgt für Kritik vonseiten einiger Naturschützer. Gerrit Uhle, Mitglied des Nabu Nordwestmecklenburg, zweifelt die Rechtmäßigkeit des Genehmigungsverfahrens an. Seiner Ansicht nach hätte das Bauwerk in dieser Region überhaupt nicht genehmigt werden dürfen, da etliche naturschutzrechtliche Belange dagegensprechen würden. Zudem sei der Umweltausschuss der Stadt Grevesmühlen, dessen Vorsitzender Uhle ist, nicht über das Vorhaben informiert worden. Tatsächlich hatte sich nur der Bauausschuss mit dem Thema befasst, wie Bürgermeister Lars Prahler bestätigte. Der jedoch sehr ausführlich. Schützenswerte Biotope in der Nähe: Allerdings, so Prahler, sei die Stadt auch nicht die Genehmigungsbehörde für solche Bauten. Die Kommune würde lediglich nach ihrem Einvernehmen gefragt. Das bedeutet: Sollte aus Sicht der Stadt etwas gegen den Bau sprechen, würde sich der Landkreis als zuständige Behörde damit auseinandersetzen. Es sprach offenbar nichts dagegen, das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt. Sehr zum Unmut von Gerrit Uhle, der darauf hinwies, dass der Tank nicht nur auf einer beliebten Höhe der Region stehe, die aufgrund der Aussicht von Touristen und Einheimischen genutzt würde, in der Nähe würden sich schützenswerte Biotope befinden. „Deshalb kann ich nicht verstehen, wie so ein Bauwerk dort überhaupt genehmigt werden konnte.“ Landwirtschaftsbetrieb investiert in Hochbehälter: Die Genehmigungen seien alle rechtens, ergab eine Nachfrage beim Landkreis. Zudem gelten für landwirtschaftliche Bauten im Außenbereich besondere Privilegien. Und in diesem Fall hätte nichts gegen den Behälter gesprochen. Bei dem Bauwerk handelt es sich konkret um einen Hochbehälter für organischen Dünger. Das hatte Tim Diedrich, Leiter des Grevesmühlener Landwirtschaftsbetriebes, vor einigen Wochen auf Anfrage der OZ bereits erklärt. Baubeginn war im Februar, beendet sein sollen die Arbeiten voraussichtlich im Juni. Gelagert werden sollen Rückstände aus der tierischen und pflanzlichen Produktion der Landwirtschaft, die als Wirtschaftsdünger auf den Flächen zur Bodenverbesserung verwertet werden. In der Vergangenheit seien Gärreste aus der Grevesmühlener Biogasanlage oder Reste vom Hof des Landwirtschaftsbetriebes durch die Stadt gefahren und auf die Felder gebracht worden, erklärt Tim Diedrich. Mit dem Hochbehälter aus Betonfertigteilen sei der organische Dünger künftig direkt vor Ort und könne von dort ausgefahren werden. Befüllt wird das Lager in den Wintermonaten. Mehr zum Thema: Trotz weniger Fläche: Doppelt so viel Gemüseanbau wie vor 30 Jahren in MV Bohrschlamm bei Stahlbrode illegal entsorgt? Landwirt weist Vorwürfe zurück Zum Weltbienentag: Rostocker Nabu-Experte verrät 10 erstaunliche Fakten über Bienen Von Michael Prochnow

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