Schönberg: Harte Zeit für Badeteich-Verein

Die Corona-Pandemie stellt die Mitglieder des Badeteich-Vereins in Schönberg vor neue Herausforderungen. Wie gehen sie damit um? Kann sich der Verein trotz Besucherrückgang über Wasser halten? Der Vorsitzende Michael Heinze antwortet auf Fragen. Im vorigen Jahr besuchten 8000 Kinder und Erwachsene das Naturbad in Schönberg. Wie viele waren es diesmal? Es waren nur 6500. Es ist ein Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr, aber das ist durch die Corona-Pandemie bedingt, so dass wir da Verständnis haben. Es erscheint uns logisch, dass weniger Menschen hier waren. Inwiefern hat Ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht? Erst einmal: Wir hatten uns ursprünglich erhofft, dass wir mehr Besucher haben werden als im letzten Jahr. Außerdem haben wir im Naturbad keinerlei Veranstaltungen durchführen können. Wie hat der Verein gewährleistet, dass die Hygienebestimmungen eingehalten werden? Es gibt ein Hygienekonzept, das mit dem Gesundheitsamt abgestimmt ist. Für die Kassierer haben wir ein Plexiglasschild hingestellt. Wir haben die Möglichkeit der Händedesinfektion am Eingang und wir hatten sehr viel damit zu tun, unsere Badegäste auf die Einhaltung der Abstandsregelungen hinzuweisen. Haben sich Besucher nicht von sich aus daran gehalten? Na ja, es war schwierig. Sie können sich ja vorstellen, dass wir nicht unbedingt böse waren, dass das Bad nicht noch voller war, um Abstandsregelungen einzuhalten. Die Terrasse war weitgehend geräumt, so dass sich dort niemand zusammensetzen konnte. 2006 eröffnete der Verein „Badeteich Schönberg“ ein Naturbad anstelle des alten Schwimmbeckens. Seitdem säubert ein 550 Quadratmeter großer Pflanzenfilter das Wasser. Am Rand des Naturbads: Wasserrutsche, Sprungfelsen, Strand und eine große Liegewiese. Ein Kiosk wird seit diesem Jahr von der Schönberger Bäckerei Schwabe betrieben. Ein „Piratenklause“ genannter Raum kann für Familienfeiern und andere Veranstaltungen gemietet werden. Konnte auch in diesem Jahr Schwimmunterricht angeboten werden? Ja, das konnten wir. Das hat das DRK gemacht. Sie hatten insgesamt 59 Seepferdchen, die abgelegt wurden, und 52 Schwimmstufen in Bronze, Silber und Gold. Das ist dankenswerterweise von Herrn Schröder von der DRK-Wasserwacht realisiert worden. Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage nach wie vor ungebrochen ist. Weniger Besuch bedeutet für den Verein weniger Einnahmen. Kommt er trotzdem über die Runden durch die Zusage der Stadt, die über die vertraglich vereinbarten 10 000 Euro pro Jahr bis zu 20 000 Euro für Strom, Wasser und Gas zahlt? Diese Zusicherung der Stadt, die Kosten für Strom, Wasser und Gas zu übernehmen, hilft uns sehr. Sie bedeutet: Wir sind jetzt nur noch geldmäßig zuständig für den Lohn des Hausmeisters, für die Kosten der Wasserproben für Materialien aus dem Baumarkt. Dadurch hat sich die Sache sehr entspannt. Außerdem haben wir, das sieht man auch im Bad, mehrere Sponsoren bereits gewinnen können, die hier Werbung platzieren. Das ist neben den Eintrittsgeldern, die wir kassieren, eine Einnahmequelle, die es uns möglich macht, dieses Jahr über die Runden zu kommen. Bleibt der Verein bei den sozial verträglichen Eintrittspreisen: ein Euro für Kinder, drei für Erwachsene? Eindeutig ja. Was plant der Verein für die kalte Jahreszeit? Wir haben geplant, den Wasserspielplatz umzugestalten. Die jetzige Holzkonstruktion ist wenig witterungsbeständig. Wir haben uns entschlossen, mehr zu mauern, andere Materialien einzusetzen. Das Spielboot soll überarbeitet werden. Es sind einige gärtnerische Arbeiten durchzuführen. Außerdem sind die Rutsche und der Sprungfelsen wieder auf Vordermann zu bringen. Was wünschen Sie sich für die nächste Saison? Wenn es möglich wäre, mehr Besucher und von diesen Besuchern mehr Vernunft, was die Abstandsregeln betrifft. Das Problem ist, dass nicht der Einzelne, sondern der Badeteichverein in Haftung genommen wird. Über den Autor Lesen Sie auch Nach Corona-Pause: Saisonstart im Schönberger Naturbad Badesaison in Schönberg gerettet: Stadt hilft Betreiber Saisonbilanz im Naturbad Schönberg: Durchwachsen wie der Sommer Von Jürgen Lenz