Stelen erinnern an Märtyrer

chönberg/Hamburg. Nicht nur in Schönberg und Lübeck, sondern bald auch in Hamburg wird an vier Geistliche erinnert, die 1943 nach einem Urteil des Volksgerichtshofes hingerichtet wurden. Im Sankt-Marien-Dom werden vier Eisenstelen aufgestellt. Der 1958 in Worms geborene Bildhauer Karlheinz Oswald hat sie geschaffen. Erzbischof Stephan Heße wird die Stelen am Donnerstag, 28. Juni, um 18.15 Uhr nach einem Gottesdienst zum Kirchweihfest des Domes auf dem Domherrenfriedhof einweihen. Die Feierlichkeiten beginnen um 17 Uhr mit einem Eucharistie-Gebet. In dem anschließenden Gottesdienst ist die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Die drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurden am 10. November 1943 im Hamburger Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis getötet, nachdem sie in Predigten und Gesprächen die Verbrechen des Nationalsozialismus angeprangert hatten. Die Lübecker Kapläne, die zeitweise auch in Schönberg arbeiteten, wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen und Stellbrink zugleich geehrt. An die Märtyrer erinnern in der evangelischen Kirche in Schönberg vier Fotos. Sie hingen ursprünglich in der katholischen Kirche, in der die Gemeinde 1996 zum letzten Mal Gottesdienst feierte. Bereits 1983 luden Katholiken in Schönberg zu einem Gedenkabend für die Märtyrer ein. 1993 bereiteten die christlichen Gemeinden in der Stadt gemeinsam Gedenkveranstaltungen vor: ein Abend in der katholischen Kirche, ein Abend im evangelischen Gemeindehaus. In Lübeck feiert die katholische Propstei Herz Jesu alljährlich am Abend des Todestages der vier Märtyrer einen Gedenkgottesdienst. Zudem erinnert dort eine Ausstellung an die getöteten Geistlichen und ihre Botschaften. Jürgen Lenz

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