de querkopp - schönbarger späldäl mit neuem stück

Darauf freuen sich die Plattsnackers in und um Schönberg schon seit Monaten: Endlich kann die Niederdeutsche Bühne „Schönbarger Späldäl“ im ehemaligen Kino der Stadt, dem „Orpheum“, Premiere mit ihrem neuesten Stück „De Querkopp“ feiern – und zwar am Sonnabend, dem 28. März, um 18 Uhr. Die für Oktober vergangenen Jahres geplante Erstaufführung hatte aus Krankheitsgründen ausfallen müssen. Dass die Frühjahrs-Vorstellungen gut besucht sein werden, daran besteht kein Zweifel, denn die Geschichte ist wie immer „mitten aus dem norddeutschen Leben“ gegriffen. Es geht um den ewig unzufriedenen, ständig meckernden Stinkstiefel Leberecht Knorr, der gegen jeden und gegen alles ist, dem man aber auch gar nichts recht machen kann. Ein Querkopp, der zudem immer alles besser weiß, alle Menschen um sich herum schikaniert und am liebsten pausenlos Gift und Galle spuckt. Geschrieben wurde das Lustspiel in fünf Akten von Rudolf Korf, der seit Jahren für die Schönberger Regie führt. Das Stück entstand bereits im Jahr 1994 und wurde an der Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin unter Mitwirkung von Korf aufgeführt. „Dat Äkel“, wie „De Querkopp“ Leberecht Knorr auch genannt wird, wird von Hans-Joachim Moll gespielt. Weitere Vorführungen der Niederdeutschen Bühne Schönbarger Späldäl finden am Sonntag, dem 29. März, um 15 Uhr und am Sonnabend, dem 4. April, um 18 Uhr statt. Der Kartenvorverkauf findet am Sonnabend, dem 22., und am Mittwoch (Aschermittwoch), dem 26. Februar, im Späldäl-Haus in der Schönberger Ludwig-Bicker-Straße statt. Lange Tradition: Die Geschichte des plattdeutschen Theaters in der Region reicht viele Jahrzehnte zurück: Aus der Spielschar des Heimatbundes in den 1920er Jahren bildete sich nach einer zehnjährigen Pause nach dem 2. Weltkrieg 1947 die Niederdeutsche Bühne mit dem Namen „Schönbarger Späldäl“. Wilhelm Runge wurde zum Bühnenleiter gewählt. Das erste Stück trug den Titel „Spektakel in Kleinhörn“. Es fand großen Anklang, obwohl die Zuschauer neben dem Eintrittsgeld Holz zum Beheizen des Saales mitbringen mussten. Das Publikum war begeistert, wie in der Chronik nachzulesen ist. Ab 1948 gelangten in den Folgejahren jeweils zwei Stücke zur Aufführung. Überwiegend handelte es sich um Bauernstücke und Fischerspiele. 1958 hatte dann mit dem Schauspieler Erich Ekmann vom Theater Wismar erstmals ein Berufskünstler die Leitung der „Schönbarger Späldäl“ übernommen. Das änderte sich schon zwei Jahre später wieder, als Rolf Schümann aus Schönberg der Leiter wurde. Er schaffte den sogenannten Flüsterkasten ab und schrieb aus Mangel an niederdeutschen Stücken den Dreiakter „Uprägung in Ramschhagen“. Unvergessen wird den älteren Schönberger auch heute noch der 1. „Speckabend“ auf der Diele des Bechelsdorfer Schulzenhofes sein. Das war 1989. Sogar von Beifallsstürmen ist die Rede, als die Laienschauspieler 2006 bei der Premiere für das Stück „Kattenspök“ zum ersten Mal in der Schönberger Palmberghalle auftraten. Die Resonanz war so groß, dass nicht alle Zuschauer Platz fanden. Ähnlich groß war der Zuspruch 2013, als die Plattsnacker erstmals im ehemaligen Kino ein Stück aufführten. Die gemütliche Theateratmosphäre mit guter Akustik kam sehr gut an. Vor allem gefiel den Besuchern das Stück „Dat Mannswiew un de lütte Ünnerschied“ (Buch und Regie: Rudi Korf und Marion Balbach). Wie die Laienschauspieler auf der Bühne ihre Rollen spielen, das kommt beim Publikum an. Da ist viel Leidenschaft dabei, denn von der ersten bis zur letzten Minute werden die Besucher förmlich mitgerissen. Kaum einen hält es dann auf seinem Stuhl. So war es in den vergangenen Jahren, und so dürfte es auch bei der Aufführung des neuen Stücks sein. Erfahren Sie mehr über die „Schönbarger Späldäl“: Turbulente Renter-WG: Niederdeutsche Bühne auf Tournee Späldäl begeistert mit neuem Stück Späldäl probt neues Stück Von Annett Meinke

Plattsnackers - „De Querkopp“ – Schönbarger Späldäl mit neuem Stück