Seit Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am 29. Mai 1865 sind rund 85 000 Menschen aus Seenot gerettet oder aus lebensbedrohlicher Gefahr befreit worden. Die Sonderausstellung „Die Seenotretter – 119 Jahre in Heiligenhafen“ vom 30. Juni bis 15. September im Heimatmuseum Heiligenhafen gibt einen Überblick über die historische Entwicklung der Seenotretter vom Ruderrettungsboot bis zum modernen Seenotrettungskreuzer.
Zeitgenössische Bilder und Filme, Modelle und eine Hosenboje veranschaulichen eindrucksvoll die harte Arbeit der Rettungsmänner und -frauen. Auch die Geschichte der Heiligenhafener Rettungsstation wird dokumentiert. Im Mai 1900 wurde sie mit Ruderrettungsboot am Hafen errichtet und bestand, später mit Motorrettungsboot ausgerüstet, bis 1949. 1972 wurde die Station neu eingerichtet und das Gebäude 1999 als Gaststätte umgebaut.
Heute sind ein gutes Dutzend freiwillige Seenotretter mit dem 2000 in Dienst gestellten Seenotrettungsboot „Heiligenhafen“ im Einsatz, einer von rund 60 Rettungseinheiten der DGzRS auf Nord-und Ostsee. Nach wie vor finanzieren die Seenotretter ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, 28. Juni, um 19 Uhr im Heimatmuseum statt. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Shanty-Chor der Seglervereinigung Heiligenhafen.
Markus Billhardt