50 Jahre Insel-Urlauberin

Als sie die Insel kennenlernte, war die Sundbrücke erst wenige Monate zuvor eröffnet worden. Magdalena Schlutt (Bielefeld) kommt seither als Urlauberin immer wieder. Jetzt ehrte Fehmarns Tourismusdirektorin Imke Grotelüschen die 81-Jährige für ein halbes Jahrhundert Fehmarn-Treue. Geehrt wurde auch Erika Kramer (69, ebenfalls Bielefeld), die seit zehn Jahren begeisterte Radfahrerin auf der Insel ist. „Sie duzen hier sicherlich schon jeden Grashalm und Frau Schlutt sogar jedes Sandkorn“, scherzte Grotelüschen. Mit den beiden Jubilarinnen freuten sich ihre Vermieter Traude und Karl-Wilhelm Klahn (Neue Tiefe) sowie Renate Lademacher aus dem Staakensweg in Burg. Vor allem Magdalena Schlutt hat viel zu erzählen. Flurnachbarn, die die Insel schon Jahre vorm Brückenbau entdeckt hatten, empfahlen damals Fehmarn. Sie ist seither Strandkorb-Liebhaberin geblieben: „Als wir zum ersten Mal in Burgtiefe ankamen, standen hier nur zwei Strandkörbe.“ Miterlebt hat sie die großen Veränderungen, vor allem den Bau des Feriencentrums: „Damals dachte ich, das ist nur für die ,High Society‘“, hat sich Magdalena Schlutt — zu ihrem Glück — geirrt. Heimatforscher Klahn, ihr inselkundiger Gastgeber, betont: „Früher empfing die Stadtkapelle in Burg die Sonderzüge mit den Gästen aus dem Westen und sogar Sachsen.“ Sein Urlaubsgast erinnert sich aber auch daran: „Vom kleinen Rettungshaus aus fuhr mein Mann jeden Morgen mit dem Boot rüber nach Burgstaaken, um frische Brötchen zu holen.“ Es freut sie, dass es Bestrebungen gibt, diese Linie zu reaktivieren. gjs

Fehmarn - 50 Jahre Insel-Urlauberin