Arbeitsplätze in Ostholstein: Trotz Corona viele offene Stellen

5637 Menschen im Kreis Ostholstein haben keine Arbeit. Damit ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum August 2019 von 4,5 auf 5,3 Prozentpunkte gestiegen. 19 Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr mussten sich arbeitslos melden. Etwas besser sieht der Vergleich zum Juli 2020 aus: 108 Ostholsteiner haben wieder Arbeit gefunden. Das sind die Zahlen im sechsten Monat der Corona-Krise. Es gibt aber auch Positives zu vermelden. So sind in Ostholstein zurzeit 1585 freie Stellen gemeldet worden, teilt die Sprecherin der Agentur für Arbeit, Olga Nommensen, mit. Von Juli bis August seien allein 302 dazugekommen. Im vergangenen Jahr waren es in diesem Zeitraum nur 45. Weniger Ostholsteiner verloren ihren Job: „Die Belebung nach der Sommerpause setzt dieses Jahr schon etwas früher als üblich ein“, stellt Steffi Koppitz, Geschäftsführerin Operativ in der auch für Ostholstein zuständigen Agentur für Arbeit Lübeck, fest. Es hätten im August mehr Frauen und Männer eine Beschäftigung aufgenommen und sich weniger Arbeitnehmer aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet als im Vormonat und Vorjahresmonat. Auch interessant: Zu kompliziert: Nur ein Prozent der Corona-Hilfen für Kleinbetriebe genutzt. Offenbar ist der Bedarf an Arbeitskräften in Ostholstein hoch. Laut Nommensen werden vor allem auf dem Bau, in der Gastronomie, im Handel, aber auch im Erziehungs- und Gesundheitswesen Mitarbeiter gesucht. „Es gibt eigentlich in allen Branchen Angebote“, sagt die Sprecherin. Im Arbeitsmarkt sei trotz der Krise Bewegung. So ist denn auch die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August 2020 um 108 oder 1,9 Prozent zurückgegangen. Zehntausende sind in Kurzarbeit: Kurzarbeit ist ein großes Thema in Ostholstein. Es sichert Arbeitsplätze. 41 Prozent der Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten greifen laut Arbeitsagentur auf dieses Instrument zurück. Konkret sind vom 1. März bis Ende August mehr als 24 000 Menschen in Kurzarbeit gewesen oder sind es noch. Ähnlich wie bei den offenen Stellen verhält es sich mit den Ausbildungsplätzen. Es gibt noch viele, die nicht besetzt sind. Die Berufe mit den meisten offenen Lehrstellen sind Verkäufer (60 Plätze), Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel (51), Koch (37), Anlagenmechaniker für Sanitär/Heizung/Klima (33) und Hotelfachfrau oder -mann (33). Von Susanne Peyronnet