Auf der Suche nach der Marke Eutin: Wie kann die Stadt besser für sich werben?

Wie kann sich Eutin von vergleichbaren Städten abheben? Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal? Was sind die Stärken? Die Stadt Eutin ist gerade am Anfang eines Markenbildungsprozesses, der energisch vom neuen Tourismuschef Michael Keller vorangetrieben wird. In welchen Etappen dieser Vorgang absolviert werden soll, erläuterte Keller im Hauptausschuss. Zum Januar 2021 will er mit der neuen Marke starten. „Das ist sportlich“, räumte er ein. Zweiter Anlauf zur „Marke Eutin“: Schon vor rund zwei Jahren war die Markenbildung im Gremium diskutiert, aber letztlich abgeschmettert worden. Dass die „Marke Eutin“ 100 000 Euro kosten sollte, erschien der Mehrheit der Mitglieder als deutlich zu hoch und nicht vermittelbar. Nun ist das anders: Für den jetzigen Prozess sei „deutlich weniger“ angesetzt, sagte Michael Keller auf Nachfrage. Im Januar habe es eine Ausschreibung gegeben. Drei Büros hätten sich beworben, die das Verfahren in Eutin mitgestalten wollen. Ende der Woche, sagt Keller, wolle er sich für einen Kandidaten entscheiden. Städte stehen in einem Wettbewerb: Eutin als Marke – warum überhaupt? Es gebe unter den Städten einen Wettbewerb: um Bewohner, Fachkräfte, Besucher/Touristen und Unternehmen. Damit sich Eutin hervorheben, für sich werben und sich vermarkten könne, müsse die Stadt ihre Stärken herausarbeiten, sagt der Tourismuschef. Einen Wert schaffen, der sie konkurrenzfähig mache. Rosenstadt Eutin werde die Stadt genannt, „aber es gibt elf Rosenstädte in Deutschland. Da muss man fragen, wie kann Eutin es da zum Alleinstellungsmerkmal bringen“. Eutin könne auch Kinderstadt werden, müsse den Titel dann aber auch mit Spielbereichen und Kinderveranstaltungen untermauern, sagte Keller. Für den Tourismuschef ist die Markenbildung „ein immaterielles Produkt, das sehr schwierig ist. Das wichtigste Werkzeug bei der Markenwahrnehmung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt er. „Wenn ein Besucher von Eutin aus nach Hause fährt und sagt: ,Alles super’, dann ist das unbezahlbar.“ Die Bürger müssten sich zudem mit ihrer Stadt identifizieren: „Dann haben Sie auf einen Schlag 17 000 begeisterte Botschafter.“ Befragungen in der Stadt und im weiteren Umland: Noch im ersten Quartal soll das ausgewählte Büro eine Befragung unter den Eutinern starten (per Fragebogen und im Netz). Weiter sollen in einer internen Runde „Akteursgespräche“ mit Politik, Wirtschaft, Vereinen und Organisationen geführt werden. Herausfinden will man die DNA von Eutin. Weimar des Nordens, Carl Maria von Weber, Lichterstadt, Festspielstadt, Bluesmekka: Was macht die Stadt aus? Gefragt werden soll beispielsweise auch: Welche Veranstaltungen besuchen Sie? Wo verbringen Sie Ihre Freizeit? Eine externe Befragung (online) wird sich an Menschen von außerhalb richten: Wie sehen sie Eutin? Lesen Sie auch: Neuer Tourismuschef will Eutins Profil schärfen Eutiner Stadtfest hat neuen Veranstalter Eutin will Großprojekte vorantreiben Eine Auswertung soll im April vorliegen. Nach weiteren Analysen mit Workshops soll der Markenkern feststehen. Eine Ausschreibung für das Corporate Design wird folgen. Dabei wird ein einheitliches Erscheinungsbild von beispielsweise Internetauftritt, Briefköpfen, Werbemitteln entworfen. Die Wort-Bild-Marke soll nach Kellers Vorstellung im November 2020 von den städtischen Gremien abgesegnet werden. Der Zeitrahmen für das Prozedere ist eng gesteckt. „Aber wir wollen zum 1. Januar 2021 mit der neuen Marke starten“, sagt Michael Keller. Neuer Ostsee-Krimi: Das gibt es nur in Timmendorf Noch freie Plätze: Aussteller können sich für die Wardermesse anmelden Lions-Adventskalender bringt 22 500 Euro für Kinder in Not Familie Lienau, die Buddenbrooks von Neustadt Der große LN-Test: Wo gibt es den besten Grünkohl? Wehrführer Henrik Nitz bleibt im Amt Von Ulrike Benthien

Alleinstellungsmerkmal - Wie lässt sich Eutin besser vermarkten?