Aus für einen integrativen Kindergarten in Kellenhusen

„Wir bedauern, dass ein Integrationskindergarten nicht möglich ist“, erklärt Gabriele Bossmann, Fraktionssprecherin der Freien Wähler Kellenhusen (FWK). Trotz langfristiger Planung und vieler Gespräche mit hohem zeitlichen Aufwand seit November vergangenen Jahres sei kein belastbares Vertragsangebot seitens des Kreises eingegangen. Daher würde eine anerkannte klassifizierte Einrichtung im Alleingang die finanziellen Risiken der Gemeinde unvertretbar erhöhen. Eine Integrationsgruppe bestehe aus vier Kindern mit und elf Kindern ohne Behinderung, erläutert Kreissprecherin Carina Leonhardt. Die Einrichtung einer solchen Gruppe werde auch aus Mitteln der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen finanziert. Aufgrund bestehender gesetzlicher Regelungen und deren Vertragsgrundsätze könne eine Gruppe nicht voll umfänglich finanziert werden, wenn diese anteilig mit weniger als vier Integrationskindern belegt ist. Insofern habe im Vorwege kein belastbares Angebot gemacht werden können, sagt Leonhardt. Kita erzielte 2017 ein Minus von 210000 Euro: Von einer gemeinsamen Betreuung hätten Kinder mit und ohne Behinderung profitiert, ist sich Gabriele Bossmann sicher. Da der „Meerchenwald“ nicht ausgelastet sei und in 2017 ein Defizit von 210 000 Euro angesammelt habe, müsste die Gemeinde nun schnellstens umdenken. „Wenn acht bis neun Kinder fehlen, geht das ins Geld“, so die FWK-Sprecherin. Vor allem in den U3-Gruppen seien noch Plätze frei. Die Sackgassen-Endlage von Kellenhusen spreche nicht so viele Eltern aus dem Umland an. Daher müsse man nun Nägel mit Köpfen machen, damit Eltern, Mitarbeiter, Kita und Gemeinde Klarheit darüber haben, wo der Weg hingehe. Neue Satzung im August auf der Tagesordnung: So soll im August eine neue Satzung verabschiedet werden. Es geht um fixe Aufnahmetermine zum 1. August und zum 1. Februar eines Jahres für Kinder, die nicht aus Kellenhusen kommen. Einheimische können zum Beginn eines Kalenderquartals aufgenommen werden. Außerdem sind noch Modelle von Jahresarbeitszeitkonten der Mitarbeiterinnen sowie eine Übertragung der Trägerschaft auf einen etablierten Träger im Gespräch. Auch solle die Bürgermeisterin Nicole Kohlert (FWK) Gespräche mit Amtskollegen aus Grube, Dahme und Grömitz führen, um Platzkontingente dauerhaft oder vorübergehend mit entsprechendem Kostenausgleich der entsendenden Gemeinde vorzuhalten. Nach dem Kindergarten soll jetzt der Fokus wieder auf das große Thema „Gästezentrum“ gelegt werden. Bereits im Tourismusausschuss am 9. Juli und dann in der nächsten Gemeindevertretersitzung im August soll das Projekt ganz oben auf der Agenda stehen. Nach interfraktionellen Beratungen gemeinsam mit Fachleuten aus dem Tourismus sei ein engmaschiger Terminplan wichtig, damit noch im Jahr 2018 deutliche Schritte vorangebracht würden, sagt Bossmann. Es gelte zu klären, welcher Bedarf in einem 1000-Seelen-Ort dafür bestehe. Von Markus Billhardt

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