Bauarbeiten für Malenter Doppelbrücke beginnen im Mai

Stephan Sievers von der Schleswig-Holstein Netz AG stellte im Malenter Bauausschuss den Zeitplan und einige Details für die komplexe Baumaßnahme vor, die im Frühsommer 2019 abgeschlossen werden soll. In den ersten drei Bauphasen stehe die rund 120 Jahre alte Brücke zumindest teilweise für den Straßenverkehr zur Verfügung, so Sievers. Aufgrund zweier Wasserrohrbrüche bestehe nämlich sofortiger Handlungsbedarf im Bereich der Eutiner Straße. Aus diesem Grund sollen im ersten Bauabschnitt alle Leitungen zwischen dem Pumpwerk an der Parkpalette und einem Knotenpunkt an der Brücke ausgetauscht werden. Dafür rechne man mit einer Bauzeit von rund acht Wochen, während der auch eine Vollsperrung der Eutiner Straße notwendig sei. In der zweiten Phase würden ein neues Pumpwerk sowie eine provisorische Rohrbrücke in der Hindenburgallee auf der Intermarseite gebaut. Die Behelfsbrücke, die wegen des schwierigen Untergrunds mittels einer Bohrpfahlgründung errichtet würde, sei nur ein großes Stahlrohr, so Sievers. Im dritten Bauabschnitt, der für September geplant sei, sollen alle 15 Versorgungsleitungen der sechs unterschiedlichen Gewerke für Strom und Gas, Wasser und Abwasser sowie Breitband und Telefon, die derzeit an der Straßenbrücke hängen, frostsicher in die Röhre verlegt werden. Bis dahin könne der Verkehr in diesem Bereich einseitig fließen oder per Baustellenampel wechselseitig geregelt werden. In der vierten und letzten Bauphase, die voraussichtliche Anfang bis Mitte Oktober starte, werde dann die alte Schwentinebrücke abgebrochen und durch zwei neue Brückenbauwerke ersetzt, die optisch als Einheit wahrgenommen werden dürften. „Der Abstand beträgt nur vier Zentimeter“, verdeutlicht Sievers die planerische Herausforderung. Und die Nahtstelle zwischen dem Radweg auf der Straßenbrücke und dem Fußweg auf der Rohrbrücke würde durch ein spezielles Übergangsprofil geschlossen. Aus diesem Grund verzichte man für die zweite Brücke auf eine eigene Ausschreibung, sondern lasse diese von den Planern der Hauptbrücke miterstellen, um ein Bauwerk aus einem Guss zu haben, das bei Belastung das gleiche Schwingungs- und Neigungsverhalten aufweise. Hintergrund dieser Doppelkonstruktion sind Änderungen im Baurecht. Die historisch entstandene Mehrfachnutzung einer dem Straßenverkehr gewidmeten Brücke, ist heute nicht mehr zulässig und genehmigungsfähig. Der Versuch, die Ver- und Entsorgungsleitungen in einen Trog unter das Flussbett zu verlegen, scheiterte. Die vorgestellten Entwürfe des Landesbetriebs Verkehr und der Versorgungsunternehmen, die Leitungen in einer solitär stehenden Rohrbrücke an der Gremsmühle über die Schwentine zu führen, wurde von der Gemeindevertretung abgelehnt. Die Idee für die neue Lösung, die im Rathaus entwickelt wurde, fand hingegen schnell große Zustimmung. Von Dirk Schneider

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