Besonderes Shuttle: Das ist die Bimmelbahn für Dahme und Kellenhusen

Sie soll ein weiterer Anziehungspunkt für die Tourismusregion Ostseeferienland sein. Von Dahme nach Kellenhusen, von Seebrücke zu Seebrücke, wird künftig eine weiße Bimmelbahn kleine und große Gäste befördern. Entlang der Strecke soll der eine oder andere interessante Haltepunkt liegen. Vorgesehen ist auch, die Campingplätze anzufahren, und einmal in der Woche ist ein Abstecher bis nach Grube geplant. Die Fahrten starten im Frühjahr: Seit 15 Jahren fährt Michael Handschug mit seinen Bimmelbahnen durch Heiligenhafen. Er hatte schon länger im Hinterkopf, zu expandieren und an anderen Orten der Ostseeküste einen Shuttle-Express zu etablieren. Nun ist es bald soweit. Im Frühjahr, schon im April oder spätestens an Pfingsten, sollen die Fahrten beginnen. Die weiße Bahn der Marke „Tschu-Tschu“ ist dafür gerade im Winterlager in Oldenburg angeliefert worden. In Dahmes Bürgermeister Dieter Knoll fand Michael Handschug jemanden, der gleich Feuer und Flamme für das Projekt war. Knoll lässt es sich auch nicht nehmen, einen ersten Blick auf die Lok mit ihren zwei Wagons zu werfen: „Die Bimmelbahn sieht wirklich toll aus.“ Er sei mit Michael Handschug über Dahme ins Gespräch gekommen und von dessen Idee begeistert gewesen. Er habe dann auch schnell die beiden Bürgermeisterinnen Nicole Kohlert (Kellenhusen) und Kirsten Sköries (Grube) davon überzeugen können. Täglich ab 10 Uhr soll die Bahn rollen: Es gehe darum, den Urlaubern etwas Attraktives bieten und gleichzeitig die schöne Gegend zeigen zu können, so der Bürgermeister. Es werde darüber hinaus auch ein informativer Flyer erstellt. „Das Faltblatt“, erklärt Handschug, „beinhaltet dann nicht nur den Fahrplan – acht bis neun Fahrten sind derzeit täglich ab 10 Uhr angedacht –, sondern auch eine Landkarte und reizvolle Ausflugsziele.“ Die Fahrgäste könnten jederzeit an den Haltepunkten aussteigen, sich zum Beispiel den Leuchtturm Dahmeshöved anschauen, und auf der nächsten Tour wieder zusteigen. Bis zu 56 Personen finden Platz: Der Betreiber erläutert noch weitere Details zur Bahn: „Die Lok ist ein gebrauchter Toyota Landcruiser Diesel. Bisher war diese Tschu-Tschu-Bahn auf Rügen unterwegs.“ Neu würde so ein Gefährt rund 400 000 Euro kosten, erzählt er. So seien es aber auch schon über 100 000 Euro, die man in solch eine Wegebahn mit vollverzinkter Karosserie investieren müsse. Handschug ergänzt: „Die Abteile sind komplett überdacht und es finden insgesamt bis zu 56 Personen dort Platz. Die einzelnen Bankreihen werden wir außerdem noch coronakonform voneinander durch Folien abtrennen.“ Die Bahn könne gut 25 Kilometer pro Stunde fahren. Über die Promenaden gehe es natürlich etwas langsamer vorwärts. Klaus Tüscher sitzt gerne am Steuer: Am Steuer der Bimmelbahn wird unter anderem auch Klaus Tüscher sitzen: „Wir sind ein Team aus knapp zehn Fahrern.“ Er sei schon immer mit Begeisterung Busfahrer gewesen und fahre gerne und mit viel Spaß die Menschen herum. „Die Touristen sind interessiert, ihr Urlaubsdomizil mal anders kennenzulernen. „Ich bin die ganze Route über nur am Erzählen“, betont Tüscher. Er versuche als Fahrer den Gästen, ohne ins Detail zu gehen, den Ort einfach näherzubringen. Lesen Sie auch Malente-Lütjenburg: Verein will historische Bahnstrecke wiederbeleben Malente-Bruhnskoppel: Wohnen im ehemaligen Bahnhof Tourismus 2021: So planen Ostholsteins Urlaubsorte Die Tschu-Tschu-Bahn wird bis zu ihrem ersten Einsatz in Oldenburg bei Schmahl Landtechnik in Oldenburg untergestellt. Die Firma ist für die Wartung der Bimmelbahnen zuständig. Auch soll der neue Shuttle-Express noch beklebt werden. Michael Handschug bietet Partnern dadurch die Möglichkeit, auf dem rollenden Shuttle-Express zu werben. Den Auftakt in drei bis vier Monaten kann er aber schon jetzt kaum noch abwarten. Von Markus Billhardt