Bürgermeister-Wahl Fehmarn: Geldverschwendung bei der Kandidaten-Schau?

Der Countdown läuft für die Bürgermeisterwahl auf Fehmarn am 7. März, bei der mit Doris Klemptner eine parteilose Anwärterin mit Unterstützung der Bürgergemeinschaft WUW antritt und es mit gleich vier Kandidaten aufnimmt. Denn schließlich haben neben Amtsinhaber Jörg Weber (SPD) und Grünen-Stadtvertreter Marco Eberle auch noch Manuel von Schalscha-Ehrenfeld (FDP) und der parteilose Thomas Weber ihre Hüte in den Ring geworfen. Doch während der Haustürwahlkampf ungeachtet mitunter massiv verunzierter Wahlplakate, aller Wetterkapriolen und hinderlicher Corona-Beschränkungen längst in vollem Gange ist, gibt’s im Vorwege der von Ordnungsamts- und Wahlleiter Jan Stender organisierten, digitalen Vorstellungsrunde des Quintetts am 20. Februar doch ein paar wirklich störende Nebengeräusche. Wie bereits vermeldet, hatte Manuel von Schalscha-Ehrenfeld seine geplante Teilnahme an der mit Gesamtkosten von bis zu 10 000 Euro aus der Stadtkasse veranschlagten Bewerberschau in der Großsporthalle wieder abgesagt, da er „diese Art von Geldverschwendung nicht unterstützen“ wollte. Nach seinen Recherchen „würde die Umsetzung durch ein lokales Unternehmen weniger als die Hälfte kosten“. Zudem sei für den FDP-Kandidaten fraglich, ob diese unnötig hohe Summe durch das Haushaltsrecht überhaupt abgesichert und eine reguläre Ausschreibung für die Veranstaltung erfolgt sei. Wahlleiter verweist auf spezielle Pandemie-Lage: Dazu stellt der Wahlleiter auf LN-Nachfrage klar: „Wir haben uns dabei an den Veranstaltungskosten der Vorjahre orientiert und den Kandidaten die Kalkulationsgröße von 7000 bis 10 000 Euro in einer Besprechung Mitte Januar auch mitgeteilt. Mittlerweile ist absehbar, dass wir auch in diesem Korridor landen werden.“ Aufgrund der speziellen Pandemie-Lage habe man die kurzfristig geplante Veranstaltung zwar nicht langfristig ausschreiben können. Aber die dafür erforderlichen Haushaltsmittel seien ordnungsgemäß im Etat eingestellt worden. Die bedauerliche Absage des FDP-Kandidaten, von der er lediglich per E-Mail-Weiterleitung durch Bürgermeister (und Mitbewerber) Weber erfahren habe, sei „allerdings auch deshalb unglücklich, weil wir den Termin ja extra seinetwegen aus dienstlichen Gründen verschoben hatten“. Die Bürger der Stadt Fehmarn wählen am 7. März 2021 einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin für die Dauer von sechs Jahren. Sollte der erste Urnengang keine Entscheidung bringen, ist eine Stichwahl am 21. März vonnöten. Die Amtszeit der hauptamtlichen Stelle als Verwaltungschef der Insel beginnt am 1. Mai 2021. Der Amtsinhaber Jörg Weber (SPD) stellt sich zur Wiederwahl. Außerdem stehen der Grünen-Stadtvertreter Marco Eberle, Doris Klemptner (parteilos, mit WUW-Unterstützung), Manuel von Schalscha-Ehrenfeld (FDP) und Thomas Weber (parteiloser Einzelbewerber) auf dem Stimmzettel. Pandemie-Auflagen erlauben keine gemeinsame „analoge“ Kandidaten-Vorstellung vor Publikum. Daher ist am Sonnabend, 20. Februar, städtischerseits eine digitale Präsentation vorgesehen, die von 12 bis 14.30 Uhr in der Burger Großsporthalle aufgezeichnet und gegen 18 Uhr auf der städtischen Homepage online gestellt werden soll. Aktuelle Infos zur Wahl gibt es unter www.stadtfehmarn.de. Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur als Kernthemen: In Sachen digitale Vorstellungsrunde vermeldet Stender zwei Neuigkeiten: „Zum einen wurden nach Rück- und Absprache mit den hiesigen Parteien zur Fragerunde die drei Bereiche Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur als Kernthemen festgelegt. Zum anderen ist für die von Moderator Carsten Kock auszuwählenden und am 20. Februar zu stellenden Bürgerfragen ab sofort eine Mail-Adresse freigeschaltet.“ Interessierte Wählerinnen und Wähler können ihre Fragen an die fünf Kandidaten bis inklusive 15. Februar an buergermeisterwahl2021@stadtfehmarn.de schicken. Lesen Sie auch So bereitet sich der Kreis Ostholstein auf den Schneesturm vor Virtueller Ausblick: So geht’s weiter mit dem Bau des Fehmarnbelttunnels Corona-Ausbrüche in Heiligenhafen und auf Fehmarn Am Wahltag selbst gibt es eine logistische Änderung: Das Wahlbüro „002“ in Burg wird am 7. März aus coronatechnischen Gründen sicherheitshalber vom Alten- und Pflegeheim „Tabea“, Kaestnerstraße 2, in die benachbarte Montessori-Schule, Klaus-Groth-Straße 1, verlegt. Von Andreas Oelker