Bürgermeister-Wahl: So läuft die digitale Kandidaten-Show auf Fehmarn

Der Countdown läuft auf der Sonneninsel: Noch knapp sechs Wochen, dann wird am 7. März auf und für Fehmarn ein neuer Bürgermeister für die nächsten sechs Jahre gewählt – oder der amtierende Verwaltungschef Jörg Weber (SPD) bis 2027 in seinem Amt bestätigt. Aufgrund der aktuell noch weiter verschärften Corona-Verordnungslage wird es dazu im Vorlauf jedoch erstmalig keine offizielle zentrale Kandidaten-Schau vor versammeltem Publikum in der Burger Großsporthalle geben. Kandidaten stellen sich in Sporthalle vor: Der auch als Wahlleiter fungierende Ordnungsamtsleiter Jan Stender erklärt – nicht ohne gespannte Vorfreude: „Wir organisieren für den 20. Februar eine coronakonforme digitale Vorstellung aller fünf Anwärter, die von 12 bis 14.30 Uhr wahrscheinlich in der Großsporthalle aufgezeichnet und nach der Bearbeitung durch ein externes Technikteam wohl gegen 18 Uhr über die Website der Stadt Fehmarn online gestellt wird.“ Um den Bürgermeister-Posten des 53-jährigen Sozialdemokraten Jörg Weber bewerben sich der Grünen-Stadtvertreter Marco Eberle (51), die von der WUW-Fraktion unterstützte parteilose Doris Klemptner (53), der von der FDP ins Rennen geschickte Manuel von Schalscha-Ehrenfeld (47) und Thomas Weber (51), der als parteiloser Einzelbewerber mit seinem Namensvetter weder verwandt noch verschwägert ist und zur Kandidaten-Zulassung sogar 142 anstelle der 115 erforderlichen Unterstützer-Unterschriften gesammelt und fristgemäß im Rathaus eingereicht hatte. Wahlleiter freut sich auf „interessantes Neuland“: Stender merkt an: „Es ist zwar schade, dass sich die Kandidaten diesmal nicht wie sonst live vor über 1000 interessierten Wählerinnen und Wählern präsentieren können. Aber auch für uns ist es ein reizvolles, interessantes Neuland, das wir guten Mutes betreten werden, um den Bürgern dann ein gutes Format anbieten zu können.“ Dies geschehe jedoch „unter dem Vorbehalt, dass die Pandemie-Auflagen bis dahin nicht noch weiter verschärft werden“. Radio-Moderator wählt Bürgerfragen aus: Zum Ablauf der zuletzt in ähnlicher Form im Februar auch in Heiligenhafen von R.SH-Vollprofi Carsten Kock moderierten Vorstellungsrunde: Nach der Begrüßung durch Bürgervorsteherin Brigitte Brill (SPD) und der „Mini-Vorstellung“ aller fünf Kandidaten erhält jeder Anwärter in ausgeloster Reihenfolge eine dreiminütige Redezeit, in der er seine wichtigsten Positionen darlegen darf, ehe das Quintett anschließend gemeinsam auf der Bühne steht, um jeweils viertelstündig zu drei unterschiedlichen Themenkomplexen Stellung zu beziehen. Danach werden vorab per E-Mail gestellte, durch Moderator Kock ausgewählte Bürgerfragen beantwortet, ehe jeder der Fünf in einer Schlussrunde nach einer für alle identischen Frage noch einmal ein finales Statement abgeben darf. Lesen Sie auch Puttgarden: Mit gefälschtem Führerschein von Norwegen nach Deutschland Bürgerbus-Fahrer kämpft für Impfstation auf Fehmarn Fehmarn: Ärger über neuen Vorstoß für temporäres Industriegebiet Parteien bestimmen drei Themenkomplexe: Dazu erläutert Wahlleiter Stender mit einem Blick auf seine To-Do-Liste: „Wir werden uns mit den Parteien in der Stadtvertretung noch darüber einigen, welches die drei Themenkomplexe sein sollen sowie zeitnah in den nächsten Tagen eine städtische E-Mail-Adresse einrichten und freischalten, an die die Bürgerfragen gesendet werden können.“ Die Stimmzettel sind unterdessen mit den Wahlunterlagen in den Druck gegeben worden und dürften bis Ende dieser Woche im Burger Rathaus eintrudeln. Ausgelost: Thomas Weber liegt vor Jörg Weber: Stender berichtet: „Hinter Marco Eberle, Doris Klemptner und Manuel von Schalscha-Ehrenfeld liegt Thomas Weber darauf entgegen der alphabetischen Reihenfolge auf Rang vier vor Jörg Weber, nachdem die Position der beiden Kontrahenten mit gleichem Nachnamen vorschriftsgemäß ausgelost werden musste.“ Als oberster Ordnungshüter in Personalunion fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Das geschah natürlich im Beisein des Wahlausschusses und nicht von mir allein im Hinterzimmer.“ Von Andreas Oelker