Corona-Impfzentrum in Ostholstein: THW-Helfer bauen alten Sky-Markt um

Spanplatten, Schalbretter, Kanthölzer, Metallständer und Dämmung stapeln sich im ehemaligen Sky-Markt in Eutin. Ehrenamtler der THW-Ortsverbände Eutin, Neustadt und Oldenburg sind dabei, Wände zu verkleiden und weitere einzuziehen, um einzelne Räume in dem früheren Supermarkt zu schaffen. Sie sollen bis Mitte Dezember für Vorgespräche und Impfungen dienen. Nach der Entscheidung des Landes am Dienstag, in welchen Städten und Orten die Impfzentren installiert werden, ging es in Eutin schnell. Am Donnerstagnachmittag wurde das Baumaterial geliefert, am Freitag rückte das erste Team vom Technischen Hilfswerk an. Acht Männer aus Eutin und vier aus Neustadt, alle mit handwerklichen Fähigkeiten als Zimmermann und Tischler, legten los. Am Sonnabend werden erneut acht bis zehn Freiwillige aus Eutin und vier aus Oldenburg die Umbauarbeiten fortsetzen. Die jeweiligen Ortsverbände sind bewusst nicht in voller Stärke vertreten, damit sie auch für andere Einsätze noch Kräfte stellen können und die Corona-Vorsichtsmaßnahme eines Schichtplans in A- und B-Gruppen einhalten können. Die Leitung der Umbaumaßnahmen in Eutin teilen sich der Ortsbeauftragte Klaus-Peter Plötz und Fachberater Mandus Freese vom Ortsverband Eutin. Mit der zuständigen Abteilung beim Kreis Ostholstein sind die Arbeiten im rund 800 Quadratmeter großen ehemaligen Supermarkt durchgesprochen worden. Die Ehrenamtler des THW gehen strikt nach Liste vor. „Das wird hier keine Arztpraxis, sondern funktional“, sagt Mandus Freese. Zwar werden die schäbigen Wände des ehemaligen Supermarktes mit OSB-Platten verkleidet, gestrichen wird aber nicht. Ein Teil der Wände solle sogar nur mit Bauzäunen und Transparenten zugestellt werden, berichtet Freese. So kostengünstig wie möglich, so lautet die Vorgabe für die Umgestaltung. Die Besprechungszimmer erhalten aber einen zuverlässigen Schallschutz. Drei Impfzentren wird es in Ostholstein geben: Neben Eutin wird auch ein Zentrum im ehemaligen Amtsgericht in Bad Schwartau und eines in Lensahn (Jugendhilfehaus) eingerichtet. Dort sind aber, nach Angaben von Kreissprecherin Carina Leonhardt, keine Umbaumaßnahmen wie in der Kreisstadt erforderlich. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Scharbeutz wird Fahrdienst zu Impfzentren einrichten: Die Standort-Auswahl der Impfzentren hatte in dieser Woche für einige Kritik gesorgt. Auch die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) sagt: „Gerade für viele unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger gestaltet sich die Erreichbarkeit schwierig.“ Die Gemeinde habe sich daher kurzfristig entschieden, einen entsprechenden Fahrdienst einzurichten, um vor allem den Risikogruppen die Impfung zu ermöglichen. Details würden bekannt gegeben, wenn die Termine beziehungsweise der Start für die Impfungen geklärt seien. „Niemand in der Gemeinde Scharbeutz muss Angst haben, nicht dort hinzukommen“, versichert Bettina Schäfer. Lesen Sie auch: Corona: Hier sollen die Impfzentren in Ostholstein entstehen Corona: Unmut über weite Wege zum Impfzentrum Inzidenzwert ist auf 21,9 gesunken: Das Robert-Koch-Institut (RKI) und der Kreis Ostholstein melden am Freitag, 27. November, acht neue bestätigte Corona-Infektionen in Ostholstein. Der Inzidenzwert ist gegenüber dem Vortag zurückgegangen: auf 21,9 (26. November: 28,4). Er gibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen, gerechnet auf 100 000 Einwohner, an. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie im März 582 Ostholsteiner positiv auf das Virus getestet worden. Derzeit gelten 68 Menschen als positiv, drei müssen im Krankenhaus behandelt werden. 514 Personen sind genesen. Insgesamt gab es im Kreis seit März drei Menschen, die im Zusammenhang mit Corona gestorben sind. In Quarantäne befinden sich im Moment 458 Ostholsteiner. Corona-Fälle an drei Schulen im Kreis: An drei Schulen im Kreisgebiet gebe es aktuell jeweils einen Infektionsfall, berichtet die Kreissprecherin. Erforderliche Maßnahmen seien eingeleitet worden. Auch in einer Einrichtung in Grömitz seien zwei Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden, Mitarbeiter seien nicht betroffen, teilt die Sprecherin weiter mit. Von Ulrike Benthien