Corona in Ostholstein: Gesundheitsamt bittet Infizierte um Hilfe

Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen jetzt auch im Kreis Ostholstein deutlich. Der Fachdienst Gesundheit des Kreises wendet sich deshalb mit einer Bitte und einer Handlungsanweisung an alle, die positiv getestet wurden. Der Grund: Das Gesundheitsamt erfährt erst nach den Getesteten, dass sie sich infiziert haben. Der Fachdienst hat deshalb am Freitag eine Reihe von Empfehlungen herausgegeben. Sie sollten befolgt werden, bevor sich das Gesundheitsamt überhaupt bei den Betroffenen meldet. „Bitte begeben Sie sich bis zu dem Anruf des Fachdienstes Gesundheit bereits in Quarantäne und vermeiden Sie den Kontakt zu anderen Menschen“, heißt es an erster Stelle. Außerdem werden die Betroffenen gebeten, eine Liste mit ihren letzten Kontakten vorzubereiten. Diese Liste sollte bis zwei Tage vor Symptombeginn zurückgehen. Wer keine Symptome hat, sollte seine Kontakte bis zwei Tage vor dem Abstrich auflisten. Kontaktdaten notieren, Kontakte über Infektion informieren: Mit den Namen allein sei es nicht getan, heißt es weiter. Alle Kontaktdaten der Menschen sollten ebenfalls aufgeschrieben werden. Zudem wird das Führen eines Kontakttagebuchs empfohlen. Eltern, deren Kinder infiziert sind, sollten die Schule oder die Kita über den Befund informieren. So soll erreicht werden, dass die Einrichtungen Maßnahmen ergreifen können, bevor das Gesundheitsamt mit ihnen Kontakt aufnimmt. Zudem sollten Infizierte oder deren Angehörige selbst ihre letzten Kontakte informieren und ihnen mitteilen, dass sich der Fachdienst Gesundheit demnächst auch bei ihnen melden wird. Corona-Testergebnis kommt später beim Gesundheitsamt an: Grundsätzlich, lautet die Empfehlung des Gesundheitsamtes, sollten zu seiner Unterstützung stets folgende Daten bereitgehalten werden: Name, Anschrift und Telefonnummer des Hausarztes und eines Ansprechpartners beim Arbeitgeber. Bei Dialyse-, Strahlen-, Chemotherapie oder ähnlichen fortdauernden Behandlungen kommt es auch auf die Kontaktdaten der behandelnden Praxis oder Klinik an. Lesen Sie auch Ostholstein ist Risikogebiet: Über 40 Neuinfektionen. Letzter Feinschliff: Corona-Impfzentren in Ostholstein vor dem Start. Ostholstein: In diesen Kirchen fallen die Gottesdienste zu Weihnachten aus. Warum das alles nötig ist, hat mit den Abläufen zu tun. Nach Angaben des Gesundheitsamtes werden Infizierte schneller über den Befund informiert als das Amt. Das hat, erläutert Kreissprecherin Annika Sommerfeld, zum einen etwas damit zu tun, dass Betroffene ihr Ergebnis per Link oder QR-Code erhalten, das Amt aber per Mail oder Fax. Und von denen gehen sehr viele ein und müssen nach und nach abgearbeitet werden. Sobald das Amt informiert ist, nehme es aber schnellstmöglich den Kontakt mit den Infizierten auf. Gesundheitsamt auch über Weihnachten im Einsatz: Dabei müssen aber nicht nur die positiv getesteten Personen kontaktiert werden, um eine häusliche Quarantäne anzuordnen. Auch die jeweiligen Kontaktpersonen müssen ermittelt und angerufen werden. Von ihnen werde die Kontaktintensität und -dauer erfragt, um gegebenenfalls eine Quarantäne anzuordnen. Auch an den Weihnachtsfeiertagen werden die Fälle positiv getesteter Personen und ihrer Kontaktpersonen weiterhin vom Fachdienst Gesundheit bearbeitet und betreut. Sollte in dieser Zeit eine Infektion mit dem Coronavirus eintreten, müssten sich die Betroffenen ebenfalls sofort in Quarantäne begeben und wenn möglich die Liste mit den Kontaktdaten vorbereiten. Von Susanne Peyronnet