Corona in Ostholstein: Landrat spricht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel

Die Corona-Pandemie in Ostholstein verläuft, trotz zuletzt deutlich gestiegener Fallzahlen, verglichen mit anderen Kreisen im Norden relativ glimpflich. Landrat Reinhard Sager (CDU) sagte den LN am Sonnabend (10. Oktober), man sei nach wie vor weit entfernt von einer Inzidenz von 35 oder sogar 50 – also den Marken von Neuinfektionen innerhalb einer Woche bezogen auf 100 000 Einwohner. Sollten die Grenzwerte überschritten werden, müssten weitere Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung von Covid-19 in Kraft treten. Ostholstein: Ein neuer Corona-Fall: Das Robert-Koch-Institut beziffert diese Zahl aktuell mit 8,0. In angrenzenden Kreisen wie Segeberg (19,5) und Stormarn (11,9) fällt sie höher aus. Insgesamt haben sich seit Mitte März 159 Ostholsteiner mit dem Virus angesteckt. Verglichen mit der letzten Meldung des Gesundheitsamtes am Freitagmittag kam ein neuer Positiv-Nachweis hinzu, wobei die Testergebnisse vom Wochenende erst am Montag öffentlich werden. 116 Menschen gelten als genesen. Infektionen bei sechs Touristen nachgewiesen: Landrat Reinhard Sager informierte, dass ein wesentlicher Teil der Infektionen in den vergangenen Wochen auf Familienfeiern zurückzuführen sei. Zudem sei das Coronavirus bei sechs Touristen nachgewiesen worden, die ihren Erstwohnsitz woanders haben und somit nicht in die Statistik Ostholsteins einfließen. „Sonst haben wir nur Einzelpersonen. Das ist keine Dramatik. Wir beobachten das sorgfältig“, sagte er. Im Austausch mit Angela Merkel: Dennoch seien die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes extrem mit Arbeit belastet. „Die Nachverfolgung ist extrem wichtig. Das habe ich auch der Kanzlerin gesagt“, berichtete Sager. Mit Angela Merkel (CDU) habe er sich vor wenigen Tagen in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Landkreistages – der kommunale Spitzenverband der 294 Landkreise – ausgetauscht. „Wir können nicht aufgeben, Herrin oder Herr des Verfahrens zu bleiben, sonst ist eine Eindämmung der Pandemie nicht möglich“, stellte er klar. Dazu gehöre es auch, so transparent wie möglich zu arbeiten. Lesen Sie auch Corona: Mehr als 100 Ostholsteiner haben sich mit dem Virus infiziert Corona in Ostholstein: Sieben neue Fälle in 24 Stunden Corona: Familienfeiern in Ostholstein führen zu Infektionen Von Sebastian Rosenkötter