Curavid in Eutin: Neue Praxis für Strahlentherapie eröffnet 2022

2021 wird auf dem Gelände am alten Güterbahnhof in Eutin gebaut. Das Unternehmen Curavid will dort eine Strahlentherapiepraxis eröffnen – in Lübeck betreibt es bereits seit etlichen Jahren Praxen für Strahlentherapie und Radiologie an zwei Standorten. Die Dependance in Eutin soll im ersten Quartal 2022 bezugs- und einsatzfertig sein, sagt Dr. Joachim Göbel, einer der fünf Curavid-Inhaber – „wenn es gut läuft“. Kürzere Wege für Patienten: Schon seit rund zwölf Jahren besteht das Interesse von Curavid, sich in Eutin anzusiedeln. Dem Ärzteteam um Joachim Göbel ist an einer wohnortnahen ambulanten Behandlung seiner Patienten gelegen. Sein Unternehmen mache sich mit der Neueröffnung in Eutin zwar selbst Konkurrenz. „Aber, jemand, der von Fehmarn kommt, soll nicht eineinhalb Stunden nach Lübeck unterwegs sein müssen und nach fünf Minuten Behandlung dieselbe Strecke wieder zurückfahren“, argumentiert Göbel. Behandlung für bis zu 100 Patienten täglich: Er rechnet damit, dass etwa ein Drittel der Patienten, die jetzt aus dem Norden und der Mitte des Kreises zur Bestrahlung zu den Lübecker Standorten kommen, nach Eutin wechseln werden. „Zu Beginn werden wir ein Patientenaufkommen von vielleicht 50 haben“, schätzt er. Im Zwei-Schichten-Betrieb könnten bis zu 100 Menschen täglich behandelt werden. Kassen sparen Fahrtkosten ein: Die Lage unmittelbar am Bahnhof ist für die Strahlentherapiepraxis ideal, Patienten und Curavid-Angestellte können sie mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln erreichen. Krebspatienten haben jedoch auch einen Anspruch auf Taxifahrten zur Strahlentherapie. „Die Krankenkasse zahlt bis zum nächstgelegenen Behandlungsort“, erläutert Joachim Göbel. Durch die Alternative in Eutin liegt es auf der Hand, dass die Kassen durch die kürzeren Fahrten erhebliche Summen einsparen können. In der Praxis in Eutin können neben Krebserkrankungen auch Arthrose und Fersensporn behandelt werden. Bereits Personal eingestellt: Die Baugenehmigung für das Vorhaben in Eutin sei gerade eingegangen, berichtet Joachim Göbel. Anfang des nächsten Jahres sollen die Erdarbeiten starten. Das Gebäude – vor circa zwei Jahren noch zweigeschossig geplant mit Platz für weitere Therapie- und Praxisräume im Obergeschoss – werde jetzt eingeschossig mit rund 630 Quadratmetern Fläche und ausschließlich von Curavid genutzt, sagt Joachim Göbel. Dadurch hat sich auch die Anzahl der Parkplätze deutlich verringert: von ehemals 38 auf 17. Sein Personal hat Curavid nach Angaben von Göbel bereits aufgestockt: sowohl die Zahl der Ärzte, als auch die der medizinisch-technischen Assistenten, Physiker und IT-Fachkräfte. Parken am Bahnhof weiter auf Schotterfläche: Die Stadt Eutin beabsichtigte ursprünglich, hinter dem Curavid-Bau einen öffentlichen Großparkplatz für 145 Stellplätze anzulegen. Die jetzige Schotter-Fläche, auf der auch einmal eine Dreifeldsporthalle vorgesehen war, sollte für 1,79 Millionen Euro (abzüglich etwas mehr als einer halben Million Euro Fördermittel) hergerichtet werden. Angesichts der Haushaltslage wurde dieses Vorhaben gecancelt. Für 840 000 Euro wird es jetzt eine Straße vorbei an der bestehenden Fahrradabstellanlage, dem Curavid-Neubau bis zu dessen Parkplatz samt Erschließung des Geländes inklusive Ver- und Entsorgungsleitungen geben. Auf einen Wendehammer verzichteten die Ausschussmitglieder aus Kostengründen – für diese Variante hätten 1,1 Millionen Euro aufgebracht werden müssen. Für den Ausbau gibt es ebenfalls Fördergelder vom Land. Lesen Sie auch: Sana in Eutin: Gerdt Hübner ist neuer Chefarzt der Onkologie Parken in Eutin: Hier gelten die neuen Parkgebühren Von Ulrike Benthien