Die Ideen des Kandidaten: Kino, Parkdeck, Hundeauslauf

Er wolle, sagte Wagner, Gestaltungswillen und Verwaltungsführung miteinander verbinden. Sein Ziel sei es nicht nur, die Gemeindeverwaltung „wieder als attraktiven Arbeitgeber“ zu positionieren, sondern er trete auch für ein neues Wir-Gefühl ein. Dass ihn so viele Parteien der Timmendorfer Gemeindevertretung unterstützen, begründet er auch damit, dass viel Vertrauen verloren gegangen sei. Er wolle wieder für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe eintreten. Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker seien darauf angewiesen, dass ihnen gut zugearbeitet wird. Verbesserungsbedarf sieht er auch beim Verhältnis von Verwaltung und Bürgern. Fünf Schwerpunkte setzt Wagner in seinem Wahlprogramm: Leitung der Verwaltung, Lebensort Timmendorfer Strand/Niendorf für Jung und Alt, Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit, Gemeinschaft und Wir-Gefühl, Tourismus. Bei jedem dieser Schwerpunkte hat er konkrete Vorstellungen: Beispiel Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit: „Da ist mir einiges aufgefallen, zugewachsene Schilder, ausgewaschene Gehwege, von Grünspan glitschiges Holz auf Spielplätzen.“ Zum Kurmittelhaus sagt er: „In den nächsten sechs Jahren muss dieser Schandfleck weg.“ Ihm schwebt für das Gebäude ein Jugendmuseum vor, kein Kunstmuseum. „Wir brauchen ein Kino“, sagt Wagner außerdem. Gerne in Kombination mit einer Kleinkunst- und Comedybühne. Und noch eine Idee hat er: Ein gemeindeeigener Ortsbus, anderswo als Bürgerbus bekannt, könnte den Öffentlichen Nahverkehr in der Gemeinde und den Dorfschaften verbessern. Vor allem an die Einwohner von Niendorf und Timmendorfer Strand denkt Wagner bei den Themen Baustellen und Verkehr. Er wünscht sich ein bürger- und gewerbefreundliches Baustellenmanagement mit einer Bürgerbeteiligung im Vorfeld großer Baumaßnahmen. Beim Parken bringt er das Wort Anwohnerparkrecht ins Spiel, schlägt aber auch drei Parkdecks mit Gründach auf dem Gelände des ETC vor. Für Busse müsse es dort weiterhin genug Platz geben. Das Parkdeck hätte für Wagner auch den Charme, dass diese Fläche in der Verfügungsgewalt der Gemeinde bliebe. Überhaupt, das ETC, seine vom Bürgerentscheid gedeckte Sanierung oder ein Neubau. Da formuliert der Kandidat eine klare Haltung: „Dass es nicht zur zügigen Umsetzung des Bürgerentscheides kommt, passt mir nicht.“ Er habe Respekt vor dem Votum der Timmendorfer. Wagner hat sich noch nicht zu allen aktuellen Themen eine Meinung gebildet. Das gibt er offen zu. Noch nachdenken müsse er etwa über seine Position zum künftigen Haltepunkt der Bahn und dessen Standort. Vielleicht sammelt er, falls er ins Amt kommt, bei den von ihm geplanten Bürgersprechstunden in den Dorfschaften Meinungen dazu. Oder wie er es sagt: „Man sollte als Bürgermeister erlebbar, nahbar und ansprechbar sein.“ Von Susanne Peyronnet

Timmendorfer Strand - Die Ideen des Kandidaten: Kino, Parkdeck, Hundeauslauf