Eutin: 31. Bluesfest auf September verlegt

Zum zweiten Mal in Folge muss das für Mai geplante Bluesfest Eutin abgesagt werden. „Der vorgesehene Termin ist aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu halten“, sagt Helge Nickel vom Verein Baltic Blues, der das mehrtägige Festival auf dem Marktplatz alljährlich ausrichtet. Aber während andere Veranstalter ihre Konzerte ersatzlos ausfallen lassen müssen, gibt es für das 31. Bluesfest noch einen Hoffnungsschimmer. Ausweichtermin für das Bluesfest ist Mitte September: „Wir wollen das Bluesfest auf den Termin der German Blues Challenge vom 9. bis 12. September verschieben“, berichtet Nickel. Die Challenge mit Festival und Verleihung der German Blues Awards wiederum würde drei Wochen später, am 1. und 2. Oktober, stattfinden, nicht Open Air auf dem Marktplatz, sondern im Brauhaus Eutin. Lesen Sie auch Classical Beat plant für den Sommer in Travemünde Livekonzerte Ostholstein: So kommt ein Musiker durch die Corona-Krise Zum Bluesfest werden Musiker aus Europa verpflichtet: Die Entscheidung des Vereins gründet sich auf seine Einschätzung, „dass wir nicht glauben, dass unsere chaotische Bundesregierung es schafft, in absehbarer Zeit Impfungen in ausreichender Zahl zu organisieren, so dass Großveranstaltungen durchgeführt werden können“. Bis September, so hoffen Helge Nickel und seine Mitstreiter, könnte eine mehrtägige Open-Air-Veranstaltung wie das Bluesfest mit insgesamt bis zu 15 000 Besuchern aber wieder möglich sein. Dafür plant Nickel mit europäischen Bands und in Europa lebenden amerikanischen und kanadischen Musikern. „Über den großen Teich wird in diesem Jahr kaum ein Musiker kommen. Die Lage ist zu unwägbar. Da will sich doch keiner die Ticketkosten ans Knie nageln“, sagt Nickel. Sorgen wegen Langzeitfolgen für Musikbranche: Von den meisten Sponsoren habe der Verein grünes Licht bekommen, eine entsprechende Anfrage an die Stadt Eutin wegen einer Genehmigung für September sei bereits auf dem Weg. Für die Zukunft der Musikbranche sieht Helge Nickel allerdings schwarz: „Es wird erhebliche Kostensteigerungen in der Tontechnik und beim Bühnenbau geben. Das Personal musste sich doch im Lockdown umorientieren. Einige Firmen sind pleite. Das sind Spezialfirmen mit Spezial-Mitarbeitern. Viele werden nicht zurückkommen.“ Wenn dann große Veranstaltungen wieder erlaubt seien, würden solche Mitarbeiter gefragt sein wie nie. Ein anderer Aspekt bereitet ihm ebenfalls Sorgen: „Viele Kneipen werden nicht mehr öffnen, da gehen Möglichkeiten für kleine Konzerte verloren. Die Langzeitfolgen für die Branche werden katastrophal sein“, sagt er. Bluesfest-Häppchen online und im Radio: Für die Blues-Fans, „die hoffen und beten, dass es irgendwann wieder besser wird“, plant der Verein Baltic Blues das Eutiner Bluesfest digital mit Live-Konzerten, Live-Interviews und Reportagen. Es ist ab 23. Mai abzurufen unter www.baltic-blues.de. Ein Konzert vom Eutiner Bluesfest (Mitschnitt vom 17. Mai 2019, US-Bluesband „Jonathon Long & Band“ wird am Freitag, 19. März, zwischen 21.05 und 22 Uhr im Rahmen der Sendereihe „On Stage“ beim Deutschlandfunk unter 101,9 MHZ zu hören sein. Es kann auch per Livestream im Internet (www.deutschlandradio.de) empfangen werden. Von BEN