Eutin wächst und braucht Betreuungsplätze für seine jüngsten Einwohner. Einstimmig hat der Schulausschuss den Bau einer weiteren Kindertagesstätte beschlossen. Die Verwaltung solle eine geeignete Fläche suchen. Bei einem Ortstermin am Vogthaus am Donnerstag ließ Bürgermeister Carsten Behnk (parteilos) durchblicken, dass ihm das Gelände an der Oldenburger Landstraße, auf dem zur Landesgartenschauzeit die Kulturgärten angelegt waren, dafür sehr geeignet erscheine.
Eine Wohnbebauung halte er an der Stelle für nicht unbedingt glücklich. Vor allem in Hinblick auf die von Eutin gegenüber der Opernscheune so sehr gewünschte Jugendherberge. Die Machbarkeitsstudie dafür werde „noch im Herbst“ komplett vorliegen, sagte der Verwaltungschef. Er habe einen Teil einsehen können. Die Erkenntnisse schienen ihn derart zu beflügeln, dass er vor den versammelten Pressevertretern ausmalte, wie sich Jugendherberge, Kindergarten und von beiden Einrichtungen zu nutzende Parkplätze am früheren Süduferpark einfügen könnten.
Kita-Wünsche der Eltern sollen erfüllt werden
Im Ausschuss hatte der zuständige Fachbereichsleiter Martin Klehs erläutert, dass in diesem Sommer alle Kinder mit einem Kitaplatz versorgt werden konnten. Zum Teil seien es nicht die Wunsch-Kitas geworden. „Das ist aber einer unserer Ansprüche“, sagte Klehs. Aufgrund des neuen Baugebiets Sonnenkoppel und des Familienzuzugs bei Flüchtlingen sehe die Stadt Bedarf an zusätzlichen U- und Ü-Drei-Plätzen. Fachdienstleiter Klemens Nitsche erläuterte weiter, dass die Stadt mit allen Trägern von Kitas gesprochen habe und sich alle bereit gezeigt hätten, eine weitere Einrichtung zu übernehmen. Ob nicht auch eine städtische Kita möglich sei, wollte Katja Behrends (SPD) wissen. „Es ist die Frage, ob die Stadt sich das antun soll“, gab Nitsche zurück.
Behrens haderte mit der Informationspolitik der Stadt. „Dass wir 16 Kinder in der Überbelegung haben und nun eine Kita für 50 bauen wollen, erstaunt mich schon.“ Das sei so nicht deutlich geworden. „Wir haben zum 1. September eine Erhebung gemacht. Reelle Zahlen gibt es erst mit Beginn des Kindergarten-Jahres“, sagte Nitsche und weiter: „Wir wollen eine perspektivische Einrichtung schaffen.“ Dafür gab es Lob von der Ausschussvorsitzenden Monika Obieray (Grüne): „Ich freue mich, wenn die Verwaltung von sich aus aktiv ist.“
Ulrike Benthien