Fehmarn: Awo-Chef fordert Impfstation für Fehmarn

Der umtriebige wie rüstige Fehmaraner Senior Heinz Lange hat dieser Tage kaum eine ruhige Minute. „Bei mir brennt derzeit regelrecht die Hütte“, berichtet der 80-Jährige, der im Ehrenamt zugleich Bürgerbus-Vereinsmitglied sowie 1. Vorsitzender des Awo-Ortsverbandes ist. Im Namen der Arbeiterwohlfahrt kümmert sich Lange aktuell als „Sammelstelle“ vordringlich darum, für hochbetagte Insulaner Termine zur Corona-Schutzimpfung zu organisieren und zu koordinieren, um dann gegebenenfalls einen Fahrdienst zum Lensahner Impfzentrum einzurichten. „Binnen kurzer Zeit haben sich bereits 220 impfwillige Fehmaraner über 80 Jahren bei uns in der Geschäftsstelle für die Corona-Impfung registrieren lassen“, sagt Lange, der mit und für die Awo einen Hol- und Bringservice einrichten will, wenn der ursprünglich ab Februar in Aussicht gestellte Impfbetrieb für Ostholsteiner denn auch in Lensahn aufgenommen wird. Zurzeit liegt die Terminvergabe allerdings wegen akuten Impfstoffmangels ohnehin landesweit wohl bis Mitte Februar auf Eis. Da Lange aber selbst diese Lösung angesichts einer Hin- und Rückfahrt von insgesamt gut 80 Kilometern (von Burg nach Lensahn und retour) für viele Hochbetagte „eigentlich unzumutbar“ findet, versucht er das Gesundheits- und Sozialministerium in Kiel davon zu überzeugen, eine weitere offizielle Impfstelle im Kreis Ostholstein auf Fehmarn einzurichten. „Allerdings hat Minister Gerg mir auf den in der vergangenen Woche nach Kiel geschickten Brief bis heute noch nicht geantwortet“, sagt der 80-Jährige. Burg, Petersdorf, Puttgarden oder Meeschendorf? Aus seiner Sicht kämen als Standorte in Burg das Haus im Stadtpark, die alten Schulen in Petersdorf und Puttgarden und/oder das Dörfergemeinschaftshaus in Meeschendorf in Frage. „Allerdings dürfte das ja letztlich die Kassenärztliche Vereinigung entscheiden“, räumt Lange ein. Dazu erklärt Marius Livschütz als Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums auf LN-Anfrage: „Wenn es die Impfstofflage wieder zulässt, ist unsere ursprüngliche Planung nach wie vor aktuell, auf Schleswig-Holsteins Inseln zusätzliche Impf-Aktionstage einzurichten. Doch momentan ist das ungeachtet eines möglichen Standortes auch auf Fehmarn leider noch nicht terminierbar.“ Auch wenn es derzeit also „noch keine neuen Fakten“ gibt, sind Heinz Lange und seine Mitstreiter auch weiterhin bemüht, für alle registrierten Senioren Impftermine zu organisieren. Der Awo-Ortsverein Fehmarn ist unter der Telefonnummer 04371/864 29 17 für Informationen und Anmeldungen erreichbar. Von Andreas Oelker