Fehmarn: Darum will Thomas Weber die Bürgermeister-Wahl gewinnen

Wenn Anfang März ein neuer Bürgermeister auf Fehmarn gewählt wird, gibt es fünf Kandidaten. Heute stellen wir Thomas Weber vor. Der gelernte Industriekaufmann und Versicherungsfachmann arbeitet aktuell als Hotel-Rezeptionist, lebt als verheirateter Patchwork-Familienvater mit vier Kindern seit 2016 auf Fehmarn, ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und interessiert sich als Marathonläufer auch für Quizwettbewerbe. Im LN-Interview erläutert der 51-Jährige seine Wahl-Agenda. Warum sind Sie am 7. März die erste Wahl für Fehmarn? Ich agiere als Bürgermeister unabhängig von einer Partei oder Interessenvertretung und kann Entscheidungen daher neutral treffen, ohne einer Lobby verpflichtet zu sein. Mein Ziel ist es, eingefahrene Strukturen zu durchbrechen und neue Ideen in meine Arbeit einfließen zu lassen. Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen? Ich bin ehrlich, offen gegenüber Neuem, habe ein Ohr für Belange meiner Mitmenschen, arbeite ausdauernd an Lösungen, kann mich schnell in neue Bereiche einarbeiten, habe stets mein Ziel vor Augen und eine positive Einstellung. Ich bin manchmal zu pingelig, arbeite oftmals zuviel, denke zu wenig an mich selbst, versuche es oftmals allen Recht zu machen. Die Bürger der Stadt Fehmarn wählen am 7. März 2021 einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin für die Dauer von sechs Jahren. Sollte der erste Urnengang keine Entscheidung bringen, ist eine Stichwahl am 21. März vonnöten. Die Amtszeit der hauptamtlichen Stelle als Verwaltungschef der Insel beginnt am 1. Mai 2021. Der Amtsinhaber Jörg Weber (SPD) stellt sich zur Wiederwahl. Außerdem stehen der Grünen-Stadtvertreter Marco Eberle, Doris Klemptner (parteilos, mit WUW-Unterstützung), Manuel von Schalscha-Ehrenfeld (FDP) und Thomas Weber (parteiloser Einzelbewerber) auf dem Stimmzettel. Pandemie-Auflagen erlauben keine gemeinsame „analoge“ Kandidaten-Vorstellung vor Publikum. Daher ist am Sonnabend, 20. Februar, städtischerseits eine digitale Präsentation vorgesehen, die von 12 bis 14.30 Uhr in der Burger Großsporthalle aufgezeichnet und gegen 18 Uhr auf der städtischen Homepage online gestellt werden soll. Aktuelle Infos zur Wahl gibt es unter www.stadtfehmarn.de. Welche drei Projekte/Themen stehen auf ihrer To-Do-Liste für die Sonneninsel und deren Bewohner ganz oben? Die Gestaltung von inselverträglichem Tourismus und Vermeidung von Massentourismus, dann der Ausbau und die Sanierung von Straßen und Radwegen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und neue Anreize zum Umstieg aufs Rad zu schaffen sowie die Schaffung von genügend und bezahlbarem Wohnraum, speziell für Familien und Menschen mit Handicaps. Welche Probleme müssen in den kommenden sechs Jahren in und um Burg herum angepackt – und auch gelöst werden? Eine Menge. Dazu gehört die Entwicklung eines Verkehrs- und Parkraumkonzepts, um die Burger Innenstadt zu entlasten – mit Berücksichtigung der Erreichbarkeit ortsansässiger Firmen. In der Bauzeit von Belt- und Sundtunnel müssen Beeinträchtigungen für die Bevölkerung auf ein Minimum heruntergefahren werden. Zudem müssen Mobilität und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen verbessert werden, auch Zugangswege an Stränden behindertengerecht ausgebaut werden. Zu einer besseren und stärkeren Bürgerbeteiligung und einer offeneren Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung gehören Informationen vor geplanten Projekten oder Abstimmungen darüber sowie die Einrichtung regelmäßiger Bürgerversammlungen und Bürgersprechstunden. Zur Verbesserung des Umwelt- und Naturschutzes auf der Insel, der Bewahrung ihrer Natürlichkeit gehören die Einrichtung neuer Naturschutzgebiete, die Aufforstung von Grünflächen zur Klimaverbesserung, aber auch der Schutz von Ackerflächen mittels Unterstützung der Landwirte. Zum Abbau der städtischen Verschuldung müssen neue Konzepte erstellt werden, und beim Ausbau der Digitalisierung nebst schnellem Anschluss ans Glasfasernetz darf auch die bessere technische und räumliche Ausstattung der Schulen nicht vergessen werden. Insgesamt muss mehr für die einheimische Bevölkerung getan werden, etwa durch eine kreativere Ortsgestaltung sowie mehr Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten speziell für ältere Mitbürger, Kinder und Jugendliche. Ausrüstung und Platzverhältnisse aller Ortsfeuerwehren sind ebenfalls verbesserungswürdig. Hilfreich wäre ein Neubau für die Feuerwehr Burg, eventuell als gemeinsame Wache mit dem Rettungsdienst. Mit Blick auf die Corona-Pandemie sind effektivere Kontrollen und die konsequentere Umsetzung von Maßnahmen zum besseren Schutz der einheimischen Bevölkerung und ihrer Gäste vonnöten. 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